Wermelskirchen Der Neue beim Männerchor

Wermelskirchen · Mit Dr. Lutz Schneider hat sich der Männerchor 1844 ein Universaltalent ins Boot geholt. Wie damals schon mit Engelbert Buhr.Der Chor will seiner Linie treu bleiben, soll aber moderne Impulse im Repertoire bekommen.

"Es gibt nur Gutes zu berichten." Ralf Becker, Vorsitzender des Männerchors 1844, ist zufrieden mit dem lvergangenen Jahr. Die Veranstaltungen liefen gut, und mit Dr. Lutz Schneider ist ein neuer Chorleiter gefunden. Dieser tritt sein Amt bereits am kommenden Freitag an. Und er hat die Proben gleich um eine halbe Stunde verlängert. "Dies geschah auch im Sinne des Chores", berichtet der Schriftführer Rolf Stein. Durch seinen Einfluss hat der Männerchor im letzten Jahr Kontakt zum Männergesangsverein Koblenz-Arzheim bekommen, der beim Herbstkonzert 2009 zu Gast war. Stein trat dem Männerchor 1844 selbst im Jahr 2008 bei, als ihn berufliche Gründe von Koblenz nach Remscheid und Wermelskirchen verschlugen. Bis dato führte er den Vorsitz des Vereins in Koblenz.

Keinen harten Bruch

"Dieser Verein ist recht modern geprägt und beweist, dass Männerchöre nicht unbedingt altbacken sein müssen", sagt Stein. Diese Impulse wolle er auch im Männerchor in Wermelskirchen geben. "Ein neuer Chorleiter bedingt immer auch einen Wechsel im Stil des Chores. Und auch innerhalb unseres Vereins bestand der Wunsch nach einer kleinen Veränderung", berichtet Stein. Einen harten Bruch werde es dabei aber nicht geben. "Wir wollen uns ja trotzdem treu bleiben und unser Stammpublikum keinesfalls vergraulen", betont Becker. Neun Bewerbungen erhielt der Männerchor auf seine Anzeige, drei davon kamen in die engere Auswahl. "Diese mussten ein Probedirigat absolvieren, bei dem sie ein dem Männerchor unbekanntes Stück einstudieren mussten", erklärt Becker. Anschließend galt es einen Fragebogen auszufüllen, in welchem sie den Chor, ihre Arbeit und ihre Ziele formulierten sollten.

Der neue Chorleiter wurde dann imVorstand gewählt. Es ist Dr. Lutz Schneider, Jahrgang 1964, er stammt aus Wipperfürth. "Es war letztendlich eine ziemlich eindeutige Entscheidung", sind Stein und Becker zufrieden. Mit dem neuen Dirigenten haben sie nicht nur einen Chorleiter, sondern auch einen Pianisten, Organisten und Solisten in petto. "Ein Universaltalent, wie wir es auch schon mit Engelbert Buhr hatten", so Becker.

Schneider studierte Instrumentalpädagogik Klavier an der Staatlichen Robert-Schumann-Hochschule für Musik in Düsseldorf und Gesang in Köln. Zudem studierte er Orgel in Bonn und promovierte in Musikwissenschaften an der Bonner Universität. Gesanglich bestach er vor allem durch seinen Auftritt 2007 und 2008 bei den Opernfestspielen in Eutin. Feste Veranstaltungstermine werden erst nächste Woche mit dem Dirigenten besprochen. Fest im Plan steht aber bereits ein zweitägiges Chorseminar zum gegenseitigen Kennenlernen.

(RP)
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