Wermelskirchen Der Mittagstisch braucht einen Rückzugsraum
Wermelskirchen · Der offene Mittagstisch an der Thomas-Mann-Straße ist nicht nur ein fester und beliebter Treff für viele Bedürftige. Immer mehr wird dort auch die Gesprächsmöglichkeit in Notlagen geschätzt: "Denn die Menschen, die dorthin kommen, würden niemals in eine Sprechstunde gehen. Sie öffnen sich nur, wenn sie ein Vertrauensverhältnis zu jemandem aufgebaut haben. Und das ist bei unseren Mitarbeitern dort der Fall", weiß Ulrich Abels. Aber genau an diesem Punkt stoße das Angebot auch seit Jahren bereits an seine räumlichen Grenzen.
"Wir benötigen eigentlich schon lange einen zusätzlichen Raum als Rückzugsmöglichkeit für persönliche Gespräche", sagt der Vorsitzende des Sozialwerks. Vorstöße in diese Richtung gebe es bei der Stadtverwaltung schon lange, "bis in Bürgermeister Heckmanns Zeiten zurück", erinnert Abels. Und neuerlich habe er Bürgermeister Weik eine E-Mail geschrieben und darauf aufmerksam gemacht, dass der offenen Mittagstisch und die Tafel gerne auch gemeinsam in geplante neue Räume am Bahnhof im Zusammenhang mit der Aldi-Erweiterung ziehen würden: "Denn wir haben weitestgehend das gleiche Klientel", unterstreicht Abels, der auch bereits in Kontakt mit der Vorsitzenden der Tafel, Brigitte Krips, steht.
Eine Kooperation sei übrigens zwischen Tafel und offenem Mittagstisch so möglich, dass Menschen, die zwar bei der Tafel keinen Ausweis bekommen können, von dort durchaus zum Mittagstisch geschickt werden könnten: "Denn wir verlangen keinen Nachweis der Bedürftigkeit", betont Abels. Andererseits kämen aber viele Sozial- oder Hartz- IV-Empfänger auch zum offenen Mittagstisch: "Denen können wir dann sagen, holt euch doch bei der Tafel auch gleich noch etwas zum Abendessen!", zeigt Abels die Wege auf.
Beliefert wird der offene Mittagstisch aus der Kantine der Firma Obi. Geöffnet ist die Einrichtung an der Thomas-Mann-Straße 4-6 montags bis freitags, 13.30 bis 15.30 Uhr.