Wermelskirchen Der Geschichtsverein orientiert sich neu

Wermelskirchen · Volker Ernst im Amt des Vorsitzenden bestätigt. Er wird seinen Einsatz einschränken/Helfer gesucht.

Der Bergische Geschichtsverein, der heute in einem Jahr seinen 90. Geburtstag in der Katt feiert, ist langsam auf dem Weg in die Gegenwart. Strukturell gesehen. Als eine der letzten Abteilungen des BGV hat die Wermelskirchener Abteilung seit 2015 eine eigene Homepage. "Dieser Schritt war eine absolute Notwendigkeit, um im Informationszeitalter Schritt zu halten", sagt der BGV-Vorsitzende Volker Ernst.

Als er das Amt 2014 übernahm, waren die Vereinsstrukturen "ziemlich überholt". "Wir wurden von der Öffentlichkeit wenig wahrgenommen. Ohne Homepage und schnell auffindbaren digitalen Beständen waren wir nicht im 21. Jahrhundert angekommen", berichtete Ernst jetzt den Mitgliedern der Jahreshauptversammlung. Sein Ziel sei es gewesen, den Verein zu modernisieren. "Wir sind meines Erachtens mittlerweile auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht am Ziel." Langfristig müsse sich der Verein noch weiter öffnen, um weitere Aufmerksamkeit zu erlangen - und darin auch eine Kontinuität erzielen.

Im Herbst 2014 sei begonnen worden, das Vereinsarchiv zu archivieren. Im Eingangsbereich wurde eine Besucherecke eingerichtet, ebenso eine Vereinsecke mit Computern. Neben der reinen Neuordnung der Bestände wurden diese auch in einer zentralen Datenbank mit Titel, Autor und Schlagworten erfasst. "Damit ist eine zielgerichtete Suche komfortabel durchführbar", sagt Ernst. Heute erwarte man einen zeitnahen und unkomplizierten Zugang zu Informationen. "Wenn wir da nicht mitmachen, berauben wir uns langfristig unserer Existenzgrundlage." Die Hauptlast dieser Arbeit trägt Schriftführer Gerd Gries. Es wird tatkräftig von Elke Krenzel unterstützt.

Während der Jahreswende 2014/2015 wurden 120.000 Personenstandsunterlagen des Standesamtes Wermelskirchen digitalisiert. Diese werden im Rahmen des Datenschutzes privaten Familienforschern zur Verfügung gestellt - Anfragen dazu an Claudia Dingle.

Ernst hat 2011 damit begonnen, das vereinseigene Bildarchiv zu digitalisieren. Bisher bestand es aus einer großen Kiste. Hinzu kamen umfangreiche private Bildnachlässe mit mehrere tausend Bildern. "Ich war überfordert, dies allein zu bewältigen. Elke Krenzel unterstützt mich seit einem halben Jahr."

Das Programm erfreut sich großer Beliebtheit, berichtet Ernst. Das Thema Mundart wurde neu aufgenommen. Die aktuelle Situation im Verein beschreibt Ernst bildhaft mit "Land unter". "Wir können nicht mehr leisten, als alle begonnenen Aktivitäten in der bisherigen Geschwindigkeit zu bearbeiten." Er wird seine persönlichen Aktivitäten aus gesundheitlichen Gründen wesentlich einschränken, macht sich aber weiter für den Verein stark. Nur mit geringerer Geschwindigkeit. Deshalb appelliert er an historisch interessierte Bürger, dem Verein stundenweise zu helfen, um für Entlastung zu sorgen. Zum Beispiel bei der Neustrukturierung des Vereinsarchivs, bei der Erfassung der Bestände, bei der Betreuung des Archivs.

Volker Ernst wurde als Vorsitzender wiedergewählt, Magaret Wichow wird Schriftführerin, Burkhard Stock ist zweiter Vorsitzender und Kassierer. Der Beirat mit Petra Ammon, Reinhardt Baade, Ulrich Broichhaus und Hans Arno Engels wird um Gerd Gries, der sich auf die Betreuung des Archivs konzentriert, erweitert.

(RP)
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