Altweiber-Party in Dabringhausen Mallorca-Hits statt kölsche Tön

Dabringhausen · 400 junge Erwachsene kamen in diesem Jahr zum Feiern in die Mehrzweckhalle. Der Dabringhausener Festausschuss muss und wird weiter über die Ausrichtung der Altweiber-Party nachdenken. Die steht wieder auf dem Prüfstand.

 Als „Frühlings-Fee“ sicherte sich Mira Böse (rechts) den ersten Platz bei der Kostümprämierung. Der zweite Rang ging an „Football-Star“ Muhammad „Murmel“ Soumare (links), gefolgt von Lynn Klaar (2.v.r.) und Wiebke Engmann.

Als „Frühlings-Fee“ sicherte sich Mira Böse (rechts) den ersten Platz bei der Kostümprämierung. Der zweite Rang ging an „Football-Star“ Muhammad „Murmel“ Soumare (links), gefolgt von Lynn Klaar (2.v.r.) und Wiebke Engmann.

Foto: Stephan Singer

Die Altweiber-Party bleibt für den Dabringhausener Festausschuss als Veranstalter der Karnevals-Events ein gordischer Knoten. Auf der einen Seite sind 400 feiernde junge Erwachsene für Wermelskirchener Verhältnisse eine stattliche Zahl, auf der anderen Seite sind das gemessen am Aufwand und den in der großen Mehrzweckhalle zur Verfügung stehenden räumlichen Möglichkeiten allerdings zu wenig.

„Der Abend heißt bewusst Altweiber-Party und nicht -Ball“, betonte der Festausschuss-Vorsitzende Peter Eickhoff im Gespräch mit unserer Redaktion. Damit wäre klar, dass bei der Veranstaltung weniger der traditionelle Karneval im Vordergrund stünde. „Wir müssen weiter überlegen. Es ist schwer, die Leute aus der Umgebung ohne Bus-Heimfahrten nach Dabringhausen zu locken, allerdings verursacht dieser Service, den wir schon einmal angeboten haben, immense Kosten“, sagte Eickhoff.

Ob die Alterweiber-Party vor dem „Aus“ stehe, wollte der Festausschuss-Vorsitzende nicht bestätigen, eine genauer Blick in die Kasse stünde noch aus: „Lassen wir das einmal sein, fangen wir nicht mehr bei Null sondern minus Zehn an.“ Auf Dauer könne solch ein Abend mit Plus-Minus-Null veranstaltet werden, aber nicht mit einem Minus. Mit der Band Kölsch-Rock-Band „Fiasko“ setzte der Festausschuss in diesem Jahr nach Isi Glück und Axel Fischer in den Vorjahren wieder mehr als kölsche Tön – das Party-Publikum in der Halle schien den gekonnten und professionellen Auftritt des Quartetts allerdings nahezu zu ignorieren. Den Zeichen der Zeit entsprechend feierte die Meute mit einem Altersdurchschnitt von 16 bis 22 Jahren zu Mallorca-Party-Olé-Hits wie „Cordula Grün“ oder „Helikopter 117“.

Dass sich die jungen Erwachsenen auf einer Karnevals-Veranstaltung befanden, schien ihnen jedoch sehr wohl bewusst zu sein, denn ausnahmslos kamen alle Feierfreudigen kostümiert in die Mehrzweckhalle. Allen voran glänzte Mira Böse im selbstgemachten Design als „Frühlings-Fee“ verkleidet und konnte die zwischenzeitliche Kostümprämierung, bei der der „Applauso-Meter“ als Gradmesser galt, für sich entscheiden. Als „Football-Star“ ging der zweite Platz an Muhammad „Murmel“ Soumare, der ansonsten eher als DTV-Fußballer bekannt ist, und der dritte Platz an das Rut-Wiess-Tanzmariechen Lynn Klaar, die sich nach ihrem Auftritt als bunter und Konfetti werfender Clown präsentierte.

Begleitet von der Durchsage von Moderatorin Stephanie Bützer, dass nun alle unter 18-Jährigen die Party verlassen müssen, schaute um Mitternacht auch das Ordnungsamt vorbe. Nach einem Rundgang durch den Saal stellte Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann gegenüber unserer Redaktion fest: „Alles gut.“

Trotz des jungen Publikums war Kölsch das gängigste Getränk – Trend- und Cocktail-Bar hatten zwar zu tun, kamen aber nichts ins Schwitzen. Einen Tipp hatte Emily Fischer parat: „Apfelstrudel ist klasse – eine Mischung aus Malibu, Apfelsaft und Zimt.“ Sie stellte kritisch fest: „Für die Zeilgruppe von jungen Erwachsenen ist ein Eintrittspreis von 20 Euro inklusive Mindestverzehr schon ziemlich hoch.“

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