Wermelskirchen "Der April wird der bergische Monat des Jazz"
Wermelskirchen · Die Jahreshauptversammlung der Kulturinitiative bestätigte den amtierenden Vorstand einstimmig. 80 Musikveranstaltungen in 2017 stehen bislang 70 geplanten in 2018 gegenüber. 2017 Überschuss erzielt.
Da mussten die 28 Anwesenden auf der Jahreshauptversammlung der Kulturinitiative Wermelskirchen (Kult in Wk) im Haus Eifgen schon ein wenig lachen. Der Grund: In seinem Bericht sprach der "Kult in Wk"-Vorsitzende Michael Dierks von "weniger" für 2018 geplante Musikveranstaltungen als der Verein im vergangenen Jahr durchgeführt. Demnach stehen 80 in 2017 durchgeführte Konzerte einer geplanten Anzahl von 70 im laufenden Jahr gegenüber.
Kein deutlicher Unterschied, denn die "Kult in Wk"-Mitglieder wissen, dass das nicht das Ende der Fahnenstange ist. Weil der Verein als Veranstalter und das Haus Eifgen als Kulturhaus bei Künstlern immer beliebter werden, gibt es immer wieder kurzfristig angesetzte Termine. So geschehen beim Konzert der Band "78 Twins", die am 8. Februar im "Haus Eifgen auftreten werden. "Eigentlich hatten wir am Altweiber-Donnerstag gar nichts vor und geplant. Durch den Kontakt zu den Musikern, die gerne an diesem Tag auftreten wollten, entstand dann der Termin, den wir nun als Alternativveranstaltung zum Karneval durchführen", sagte Michael Dierks.
Damit dürfte sich die Anzahl der Musikveranstaltungen von "Kult in Wk" im aktuellen Jahr auf eine mindestens ähnliche Zahl einpendeln wie im vergangenen Jahr. Allein 36 Termine sind an die regelmäßigen Veranstaltungen des Vereins vergeben: Blues- und Jazz-Session sowie Jazz-Matinee. Dazu gesellen sich außergewöhnliche Aktionen: So erklärt "Kult in Wk" den April zum "JazzPril" - "zum bergischen Monat des Jazz", erläuterte Michael Dierks. Der Grund: Die UNESCO hat den 30. April 2018 zum Internationalen Tag des Jazz erklärt, um die Wurzeln und weltweiten Auswirkungen dieses Genres auf die kulturelle Entwicklung zu würdigen. "Das ist ein guter Anlass auch für andere Veranstalter in Wermelskirchen, mit Jazz-Veranstaltungen auf diesen Zug aufzuspringen", meinte Dierks.
Ein ganzes Wochenende lang feiert "Kult in Wk" vom 27. bis 29. Juli das 130-jährige Bestehen des Hauses Eifgen als Gaststätte. Zum Haus, das der Verein seit einem Jahr mit Leben füllt, betonte der "Kult in Wk"-Vorsitzende: "Wir sind froh, das Haus Eifgen als Plattform nutzen zu können. Wir sind aber nicht das Haus Eifgen - das muss deutlicher werden." Auch wenn der Verein das Traditionshaus bis Ende 2018 verlässlich nutzen könne, stehe es nach wie vor zum Verkauf: "Wird das Haus verkauft, wollen wir ja nicht nach Hause gehen und den Verein auflösen." Ziel von "Kult in Wk" sei, die Vernetzung und Förderung von Kulturschaffenden in Wermelskirchen und die Bündelung deren Ressourcen, um die ehrenamtliche Arbeit zu erleichtern.
Michael Dierks bilanzierte die Aktionen, die seit knapp einem Jahr im Haus Eifgen von "Kult in Wk" durchgeführt werden: "Der Verein ist in Wermelskirchen angekommen, wir haben Gewicht und können mit öffentlich geförderten Einrichtungen mithalten und auf Augenhöhe arbeiten." In 2017 kamen 3600 Besucher zu den 80 Konzerten. "Das sind 45 bis 50 Gäste pro Veranstaltung - das ist nicht viel", rechnete der 66-Jährige vor. Dazu kamen 25 Vermietungen des Hauses für geschlossene Gesellschaften (private Feiern), zu denen gut 2000 Besucher kamen. Um die Vermietung für Gesellschaften kümmert sich übrigens Hauseigentümer Helmut Ante direkt, weil der Verein mit diesem "Geschäft" seine Gemeinnützigkeit gefährden würde.
"Kult in Wk" konnte in 2017 einen Überschuss von rund 6200 Euro erzielen - die Versammlung beschloss eine Rücklage von 3500 Euro. Schatzmeister Michael Mohr: "Wir können positiv gestimmt auf 2018 blicken, wir stehen gut da."