So sparen Sie Strom Den stillen Stromfressern auf der Spur

Wermelskirchen · Die Bergische Energie- und Wasser GmbH (BEW) hat festgestellt, dass die Wermelskirchener beim Stromsparen richtig vorbildlich sind. Trotzdem sollten alle Bürger den Stromverbrauch im Blick haben: BEW verleiht Strom-Messgeräte.

 Runterdrehen: In Kühlschränken müssen keine null Grad herrschen, sieben bis acht Grad sind ausreichend. Eine zwölf Jahre alte Kühl- und Gefrierkombination braucht pro Jahr etwa Strom bis zu 130 Euro - ein modernes Gerät nur die Hälfte."

Runterdrehen: In Kühlschränken müssen keine null Grad herrschen, sieben bis acht Grad sind ausreichend. Eine zwölf Jahre alte Kühl- und Gefrierkombination braucht pro Jahr etwa Strom bis zu 130 Euro - ein modernes Gerät nur die Hälfte."

Foto: hübner/dpa

Aktiver Klimaschutz von Zuhause aus hat auch etwas mit dem individuellen Stromverbrauch zu tun. Das wissen viele Wermelskirchener, denn wie die Bergische Energie- und Wasser GmbH (BEW) mitteilt, ist der Stromverbrauch in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. "Um genau zu sein von 163,4 Millionen Kilowattstunden 2013 auf 152,9 Millionen Kilowattstunden 2016. Wermelskirchen ist ein Paradebeispiel für bewussten Stromverbrauch", sagt Geschäftsführer Jens Langner.

Jeder könne seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten - auch im Eigenheim. "Elektrogeräte wie Fernseher oder Stereo-Anlagen sind im Standby-Modus stille Stromfresser", sagt Langner. Auch der Kühlschrank aus Omas Zeiten verbrauche wesentlich mehr Strom als ein neues Modell. Dabei zähle jede Kilowattstunde, sagt Langner. "Sowohl fürs eigene Portemonnaie als auch für den Klimaschutz."

Wichtig sei es, über den eigenen Verbrauch Bescheid zu wissen, sagt der BEW-Geschäftsführer. Wer wisse, welche Geräte wie viel Strom verbrauchen, der gehe auch bewusster mit dem eigenen Energieverbrauch um. Daher verleihe die BEW kostenlos Strom-Messgeräte - eben auch, um den stillen Stromfressern auf die Schliche zu kommen. "Dadurch erkennt man vielleicht das eine oder andere Gerät, das übermäßig viel Strom verbraucht und kann es durch ein moderneres Gerät ersetzen", sagt Langner.

Die Geräte können in der BEW-Geschäftsstelle für eine Woche kostenlos entliehen werden. "So können unsere Kunden sehen, wo und wie viel Strom sie verbrauchen", sagt Langner. Es handele sich um ein kostenloses Angebot. "Energieeffizienz und Klimaschutz entscheiden über die Lebensqualität in der Zukunft", sagt Langner.

Das Handling der Strom-Messgeräte sei ganz einfach: "Messen, auswerten, sparen - nach diesem Prinzip funktionieren die Geräte", sagt der Geschäftsführer. Das Strom-Messgerät wird wie ein Verlängerungskabel zwischen Steckdose und Haushaltsgerät gesteckt. "Dabei ist es ganz egal, ob es sich um Kühlschrank, Kaffeemaschine oder PC handelt - der Stromverbrauch lässt sich direkt auf dem Display ablesen", sagt Langner. Zusätzlicher Service: Bei Rückgabe des Gerätes können die Mitarbeiter auf Wunsch die Werte mit den Kunden auswerten. Dabei seien oft die Zahlen schon sehr eindeutig, sagt Pressesprecherin Sonja Gerrath. "Eine zwölf Jahre alte Kühl- und Gefrierkombination verbraucht pro Jahr Strom im Wert von bis zu 130 Euro - ein modernes Gerät nur die Hälfte."

Wer ein Strom-Messgerät zwischen einen potenziellen Stromfresser klemmt, sollte es für eine Viertelstunde auf höchster Leistung laufen lassen. "Wichtig ist, dass Fernseher oder Staubsauger vor der Messung warmgelaufen sein müssen", sagt Gerrath. Denn direkt nach dem Einschalten verbrauchen die Geräte mehr Strom als im normalen Gebrauch. Die gemessenen Daten sollten mehrfach erhoben werden, um Mittelwerte zu bekommen, die mit den Ergebnissen eines Neugeräts verglichen werden könnten. "Man kann auch den aktuellen Strompreis in das Gerät einprogrammieren - so hat man auch die konkreten Kosten sichtbar", sagt Gerrath.

Für Kopfrechner gibt es eine Formel, nach der man sich die Stromkosten im Haushalt schnell selbst berechnen kann: "Auf den Typenschildern der Haushaltsgeräte steht der Verbrauch. So heißt es bei einem Heizlüfter: 2000 Watt", sagt Gerrath. Das bedeute, dass der Lüfter auf voller Stufe mit bis zu zwei Kilowatt heize. Wenn der Lüfter eine Stunde laufe, verbrauche er zwei Kilowattstunden. Der Strompreis liege derzeit bei 25 Cent pro Kilowattstunde. "Dann kostet eine Stunde Heizlüften einen Euro", sagt Gerrath.

Kontakt BEW-Geschäftsstelle, Telegrafenstraße 60, Tel. 02196 72250.

(wow)
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