Wermelskirchen Dem Markt fehlt die Außengastronomie

Wermelskirchen · Von einer drastischen Unzufriedenheit spricht niemand. Darüber, dass der Markt nach dem Umbau an Aufenthaltsqualität und Publikumsfrequenz gewonnen, sind sich Stadtverwaltung und Anlieger einig.

 Die Panoramasicht auf den Markt. Hier ist viel Platz - ideal nicht nur für den einfachen Aufenthalt, sondern auch für Aktionen. Der Ausbau kostete den Steuerzahler rund eine Million Euro. Das ehemalige Büdchen wurde demontiert und ist heute im Freilichtmuseum Lindlar einer der Anziehungspunkte für die Besucher.

Die Panoramasicht auf den Markt. Hier ist viel Platz - ideal nicht nur für den einfachen Aufenthalt, sondern auch für Aktionen. Der Ausbau kostete den Steuerzahler rund eine Million Euro. Das ehemalige Büdchen wurde demontiert und ist heute im Freilichtmuseum Lindlar einer der Anziehungspunkte für die Besucher.

Foto: Jürgen Moll

In der blumigen Sprache eines Fußballtrainers nach dem Gewinn eines Halbfinales und mit dem Ticket zum Endspiel in der Tasche könnte die Zwischenbilanz heißen: "Das Etappenziel ist erreicht, aber es besteht Luft nach oben." Ob der Wochenmarkt, der spätestens mit dem Beginn der Loches-Platzes-Bebauung ein neues Domizil finden muss, jemals an den Markt wechselt, ist heute noch unklar.

"Zum zukünftigen Standort des Wochenmarktes gibt es in der Verwaltung Überlegungen, die aber noch nicht abgeschlossen sind", hält sich Jürgen Scholz vorerst bedeckt. Für den Hauptamtsleiter der Stadt ist jedoch klar: "Durch den Umbau hat der Marktplatz deutlich an Aufenthaltsqualität gewonnen. Die Bündelung der Verkehrswege macht ihn besser nutzbar und verbindet ihn mit umliegenden Fußgängerbereichen." Gerade bei schönem Wetter werde der Platz häufig gut besucht, die Sitzgelegenheiten aus Bänken und Mauern würden zunehmend genutzt. "Hier wirken sich die großzügigere, fußläufige Nutzbarkeit sowie der harmonischere Gesamteindruck von Platzfläche und überwiegend historischer Kulisse positiv aus."

 „Als Nutzer kommen alle Gastronomiebetriebe inBetracht“, sagt Hauptamtsleiter Jürgen Scholz.

„Als Nutzer kommen alle Gastronomiebetriebe inBetracht“, sagt Hauptamtsleiter Jürgen Scholz.

Foto: Moll Jürgen

Wenn das Wetter gut sei, werde auch der Markt gut besucht, beobachtet auch André Frowein, der als Leiter des Jugendcafés (Juca) und damit Anlieger sowie Geschäftsführer des Marketingvereins "Wir in Wermelskirchen" (WiW) gleich in zweifacher Hinsicht mit dem Thema der Entwicklung des Wermelskirchener Kleinodes Markt befasst ist: "Auf dem Markt halten sich genauso Jugendliche wie Senioren auf, die sich auf dem Weg zum oder vom Einkauf ausruhen. Unter dem Strich kommen die Marktbesucher aber personenbezogen. Sie kommen wegen der beliebten Charakterköpfe: Seien es Astrid Spors und Lars Röntgen vom 'Bergischen Löwen' oder Buchhändlerin Gabriele van Wahden." Dazu gesellten sich der Kunstverein, der Eine-Welt-Laden oder die Evangelische Kirchengemeinde nebst der Flüchtlingsinitiative." Diese Akteure habe WiW zuletzt erfolgreich zu "Das Fest" mobilisiert, um den Markt in das Treiben zum verkaufsoffenen Sonntag zu integrieren. Dieses Ziel verfolgt WiW ebenso bei "Bergische Weihnachten". Astrid Spors hatte diese Gemeinschaft ausdrücklich gelobt und ist sich sicher, dass dieser Zusammenhalt auch in Zukunft wirke: "Es klappt hervorragend, wenn alle an einem Strang ziehen."

Engagement, dass den Markt belebe, bezeichnete Jürgen Scholz als wichtigen Bestandteil. Er führte WiW genauso an, wie die Schaffung der Sitzgelegenheit mit Unterstützung durch den Verkehrs- und Verschönerungsverein Wermelskirchen oder die Installation von kostenlos nutzbarem WLAN-Empfang durch Freifunk Wermelskirchen.

Allerdings sind den Aktivitäten auf dem Markt auch Grenzen gesetzt. WiW verlegt das Festival "Rock am Markt" dauerhaft an die Carl-Leverkus-Straße. Ab einer bestimmten Größenordnung einer Veranstaltung bereitet die Terrassierung des Marktes erhebliche Probleme bei Auf-, Abbau und Durchführung. "Die Herausforderung am Marktplatz ist nun einmal, dass zwei Straßen daran entlang führen. Und die werden niemals gesperrt werden können, da sie beispielsweise zum Krankenhaus führen. Dadurch wird der Markt immer ein untergeordneter Platz bleiben", sagt Frowein, der darauf hofft, dass die Stadtverwaltung als Gebäudebesitzer und die Pächter des "Bergischen Löwen" in Gespräche treten, um Umbauten des Restaurants (größere Küche und ein zum Markt gerichteter Zugang) zu ermöglichen, damit Außengastronomie auf dem Platz vergrößert werden könne. Aus Sicht der Stadtverwaltung bietet der Markt die Option, ihn für Außengastronomie zu nutzen. "Eine ebene Fläche wurde in die schräge Platzfläche integriert, damit sie bei Bedarf bestuhlt werden kann. Als Nutzer kommen alle umliegenden Gastronomiebetriebe in Betracht."

(sng)
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