Städtepartnerschaft in Wermelskirchen Großes Wiedersehen in Loches
Wermelskirchen/Loches · Mit drei Stunden Verspätung kam die Gruppe am Donnerstagabend in Loches an. Die Stimmung sei trotzdem bestens, die Wiedersehensfreude groß, berichten die Ausflügler.
Kaum hatte der Bus nach rund 14 Stunden Fahrt in Loches gehalten, lagen die ersten Wermelskirchener ihren französischen Freunden in den Armen. „Die Wiedersehensfreude war wirklich groß“, erzählt Stefan Leßenich am Freitagmittag am Telefon. Trotz der dreistündigen staubedingten Verspätung sei die Stimmung schon im Bus gut gewesen. Als dann viele langjährige Loches-Besucher ihre Gastfamilien nach der langen Corona-Pause wiedersahen, sei die lange Fahrt schnell vergessen gewesen. „Unsere Gastgeber aus Loches hatten mit ihrem Empfang drei Stunden auf uns gewartet“, erzählt Stefan Leßenich. Das herzliche Willkommen sei dann auch etwas kürzer ausgefallen als eigentlich geplant. „Wir waren einfach müde“, erzählt er.
Am Freitagmittag sieht das schon ganz anders aus: Gerade haben die Besucher aus Wermelskirchen ein Schloss in der Nachbarstadt besucht. „Hier haben Könige gelebt“, sagt Norbert Galonska beeindruckt als es ans Picknick im Schlossgarten geht. Das kleinere Schloss in Amboise sei erst seit einigen Jahren zu besichtigen. Der Kultur-Ausflug am Freitagvormittag ist also auch für eingefleischte Loches-Fans etwas Neues. Ohnehin gebe es auf jeder Reise viele neue Erlebnisse und Entdeckungen zu machen, sagt Stefan Leßenich. Viele der Wermelskirchener tragen dabei den bunten Partnerschaftsschal und genießen die willkommene Mischung aus Kulturerlebnis und Begegnungsreise. „Und es wird viel erzählt“, sagt Bürgermeisterin Marion Lück, „es gibt einfach viele gemeinsame Erinnerungen.“
Insgesamt 62 Wermelskirchener haben sich nach der Corona-Pause auf den Weg nach Loches gemacht. „Darunter auch viele Vertreter politischer Fraktionen“, sagt die Bürgermeisterin, die zum Antrittsbesuch in der Partnerstadt mitgereist ist. Zum ersten Mal seien alle drei Bürgermeister aus Wermelskirchen gemeinsam unterwegs, ergänzt sie. Sie wollen die Gelegenheit auch nutzen, um neue Netzwerke zu knüpfen. „Wir wollen diese Partnerschaft lebendig halten und ausbauen“, sagt Marion Lück. Deswegen freue sie sich, dass unter den Reisenden aus Wermelskirchen auch viele junge Menschen seien. In ihren Händen liege die Zukunft der Freundschaft zwischen Wermelskirchen und Loches, sagt auch Stefan Leßenich. Künftig könnten auch Schüler und Vereine wieder intensiver in die Städtepartnerschaft eingebunden werden. „Wir wünschen uns nach der Corona-Pause nun auch neue Impulse“, sagt die Bürgermeisterin, „wir wollen diese Freundschaft wieder in den Fokus stellen.“ Gerade in Zeiten, in denen der Krieg Europa so nahe komme, sei man besonders an die Bedeutung von Freundschaften zwischen den Völkern erinnert worden. „Das hier ist unser Beitrag für das gemeinsame Haus Europa“, sagt Norbert Galonska.
Viele der Wermelskirchener sind bei Gastfamilien untergekommen, andere wohnen im Hotel. Gemeinsam haben sie bis Sonntagvormittag noch ein buntes Programm vor sich – mit der offiziellen Festveranstaltung, der Ausstellungseröffnung mit Werken Wermelskirchener Künstler und dem Besuch am Markttag. „Mit vielen regionalen Köstlichkeiten“, sagt Norbert Galonska. Dann sind die Wermelskirchener mittendrin und lassen sich den Besuch bei den französischen Freunden schmecken.
Am Sonntagmorgen, um 8 Uhr, steht dann der Bus für die Rückfahrt ins Bergische bereit. „Wir hoffen, dass wir dann gut durchkommen“, sagt Stephan Leßenich. Im Gepäck dürfte die Wermelskirchener Delegation dann viele neue Geschichten und ebenso viele neue Erlebnisse haben.