Wermelskirchen De 33. Zuch kütt

Wermelskirchen · In Dabringhausen sollen zu diesem Karnevalszug alle Gruppen antreten, die in den vergangenen drei Jahrzehnten mit dabei gewesen sind. Nur einmal fiel der Zug wegen des Golfkrieges aus, sonst wurde immer gefeiert.

2011 wird nicht nur wegen des von vielen Karnevalisten wohl langersehntem 11.11. 2011 ein spezielles Jahr werden. Auch der Karnevalszug in Dabringhausen feiert in diesem Jahr einen besonderen Geburtstag: Er zieht am Rosenmontag zum 33. Mal durchs Dorf. Dieser besondere Geburtstag des Zuges ist nur möglich, weil die Jecken ein Jahr auf den Zug verzichten mussten, wie Organisator Wolfgang Gockel weiß.

Bier für 80 Pfennige

Er berichtet: "1991 hatten sich die Karnevalisten wegen des Golfkrieges dazu entschlossen, den Zug zwei Wochen vorher abzusagen. Das war schade, aber verständlich. Sonst haben wir immer jedem Wetter getrotzt und sind sogar einmal kurz vor einem heftigen Sturm gerade noch rechtzeitig durchs Dorf gezogen," erinnert sich Gockel. Während der mehr als drei Jahrzehnte hat sich der Karneval verändert.

Angefangen mit 17 Fußgruppen, wie dem DTV, dem Hahneköpp-Verein und der KG "Nöh bei Kölle", hat sich der Zug immer mehr Beliebtheit auch weit außerhalb von Wermelskirchen erfreut und über die Jahre hinweg immer mehr Besucher angelockt.

Während im ersten Jahr 1978 das Glas Bier noch zum Preis von 80 Pfenning verkauft wurde, sind solche Preise heute undenkbar. Auch Harald Röntgen, der schon bei der Premiere des Zuges dabei war, vergleicht: "Heutzutage sind viele Vorschriften für Vorsichtsmaßnahmen beim Wagenbauen hinzugekommen. Da kann man nicht nur einfach einen Wagen bauen, der muss erst zum TÜV, bevor er beim Zug darf. Vor 30 Jahren haben wir die Wagen bei den Bauern für einen Kasten Bier als Dank in den Scheunen gebaut.

Das war immer mit am schönsten." Einen Grund zur Empörung gab es 1978, dass der Zug schon morgens durch das Dorf ziehen sollte. Die frühe Uhrzeit musste aber sein, damit die Musik morgens in Dabringhausen sein konnte und nachmittags schnell zum nächsten Zug gebracht werden konnte. Doch aus dem Zug am Vormittag hat sich schließlich auch der beliebte Straßenkarneval entwickelt.

Alle Ehemaligen anschreiben

Für dieses Jahr hat sich Wolfgang Gockel vorgenommen, alle Gruppen, die einmal beim Zug mitgegangen sind, mit der Bitte anzuschreiben, noch einmal zum 33. Jahrestag mitzugehen. "Ein paar alte Gruppen haben sich schon angemeldet, was mich sehr freut. Ich fände es schön, erneut bekannte Gesichter zu sehen. Wenn das klappt, dann kriegen wir dieses Jahr hoffentlich um die 40 Gruppen zusammen", hofft Gockel.

(RP)
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