Karneval Dawerkuser Narretei im Bürgerzentrum

Wermelskirchen · Die Festabende, zu denen der Festausschuss Dabringhausen eingeladen hatte, lockten nicht ganz so viele Gäste an wie erhofft, der Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. Das Wochenende war wie immer der Höhepunkt der Session vor Rosenmontag.

Auch wenn der Veranstaltungsort nicht der Tradition folgte, so stand das vergangene Karnevalswochenende doch traditionsgemäß ganz im Zeichen der Dawerkuser Narretei. Mit zwei "Wir unter uns"-Abenden prägte der Festausschuss Dabringhausen als Veranstalter standesgemäß das Wochenende zum Höhepunkt der Session vor Rosenmontag.

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Wermelskirchen: "Wir unter uns" im Bürgerzentrum

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Dass dabei der eine oder andere Seitenhieb in Richtung Bürgermeister Rainer Bleek, der am Samstagabend in der ersten Reihe saß, nicht fehlen durfte, war klar. Moderator Andreas Büngen taufte das Bürgerzentrum süffisant in "Mehrzweck-Bürgerhalle" um und stellte beim Anblick des zwölfköpfigen Männerballetts "Löher Flurschaden", die ihren Auftritt mit Bau-Helmen und in Blaumännern absolvierten, fest: "Wenn es hier was zu reparieren gibt, kommen diese Jungs gerne vorbei. Die machen das auch schwarz!"

Mit mehr als 600 Besuchern war die Party am Samstagabend ausverkauft. "Das haben wir auch so erwartet. Der Samstag ist schließlich der eigentliche 'Wir unter uns'-Tag", sagte Andreas Posingies, Sprecher des Festausschusses Dabringhausen.

Und Prinzenführer Harry Tiede kommentierte den unfreiwilligen "Wir unter uns"-Veranstaltungsort mit närrischen Worten: "Wir sind in den Vorort von Dabringhausen gezogen. In Wermelskirchen wird man bekloppt, in Dabringhausen wird man anders."

Genau wie viele andere Besucher im Saal tanzten bereits nach einer Stunde Programm zum Aufwärmen auch die beiden Freundinnen Nina Marx und Lisa Szyra auf den Stühlen des Bürgerzentrums. "Das ist hier eine Riesen-Sause und macht irre Spaß. Und auf den Stühlen kann man besser sehen, was auf der Bühne los ist", sagten sie voller Begeisterung. Dort spielte sich neben dem Auftritt des Dreigestirns zum Abschluss und Höhepunkt vor allem ein von Tanz geprägtes Programm ab: Ob nun Grunewalder, Löher Schwestern und Flurschaden, Ruut-Wiess oder Jecke Wiever - sie alle sorgten für schwungvolle und schweißtreibende Darbietungen, die es auch sportlich durchaus in sich hatten. Gleich für beide "Wir unter uns"-Abende am Freitag und Samstag hatten sich die Zwillinge Saskia und Vivien Neubert (21 Jahre), Karsten Mandt (21), Philip Burghoff (22), Daniel Steiner (20) und Mick Rose (21 Jahre) Tickets im Vorverkauf gesichert. Das Credo der Clique: "Es ist uns wichtig, die Karnevalsvereine vor Ort zu unterstützen. Zur fünften Jahreszeit in Wermelskirchen muss man nicht auf Malle sein. Ist was in Wermelskirchen los, sind wir auch da." Und Saskia Neubert fügt hinzu: "Ich liebe Karneval."

Das "Wir unter uns"-Veranstaltungskonzept lebt vom fast schon familiären Miteinander von Besuchern und Akteuren. Da stehen auch ehrenamtlich Aktive am Zapfhahn - oder Ex-Bauer Roger Rehbold ist sich keineswegs zu fein, an der Garderobe die Jacken und Mäntel der Gäste anzunehmen.

Die eine oder andere Geste gehört dann auch noch dazu: So überreichte das Grunewalder Tanzcorps ihrem Mitglied Florian "Flo" Büngen zwei Baby-Strampler. "Flo" Büngen wurde nämlich vor zwei Wochen Vater der Zwillinge Florentine und Friederich, die närrisches Blut in den Adern haben dürften. Schließlich war Mama Katharina Büngen (geb. Gockel) in der Session 2013/14 als Prinzessin im Dreigestirn.

Die Strampler tragen übrigens den Spruch: "Tanzmariechen/Tanzoffizier in Ausbildung".

(sng)
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