Wermelskirchen Dauereinsatz für Dachdecker

Wermelskirchen · Abgenickte Kaminrohre, abgerissene Schneegitter und beschädigte Dachpfannen: Auf die heimischen Dachdecker kommt nach dem schneereichen Winterwetter jetzt jede Menge Arbeit zu. Bisher hieß es: Schneeschieben im Akkord.

Langsam, nur sehr langsam entlässt der Winter Wermelskirchen aus seiner festen Umklammerung. Vereiste Schneemassen werden von den Straßen abgefahren, manche Schneeschieber sollen bereits von Optimisten im Keller verstaut worden sein.

Doch das zwischenzeitliche Tauwetter vergangener Tage offenbart die Schäden, die das schneereiche Winterwetter der zurückliegenden Wochen verursacht hat. "Ich gehe davon aus, dass wir jetzt jede Menge zu tun bekommen werden", ist sich Dachdeckermeister Frank Schmitz sicher. Denn kommt der Schnee auf den Dächern erst einmal ins Rutschen, verdichtet er sich zu einer tonnenschweren Last. Und die macht oft auch vor Schneefangsystemen keinen Halt: "Die sind am häufigsten betroffen", weiß der Dachdeckermeister, "sie werden vom Gewicht abgerissen oder eingedrückt — die Systeme haben bei weitem nicht auf allen Dächern gehalten."

Dächer gründlich inspizieren

Und daraus ergibt sich gleich ein weiteres Problem, denn oft werden auch Dachziegeln beschädigt oder heraus gerissen. "Wenn der Schnee auf den Dächern langsam abtaut, dann kann ich nur jedem empfehlen, sein Dach einer gründlichen Inspektion zu unterziehen", rät Schmitz. Sein Blick geht seit Wochen auf jeden Fall fast nur noch nach oben: "Das ist ja eh eine Berufskrankheit von Dachdeckern, aber im Winter ist dieser Blick auch für jeden Laien lohnenswert." Denn sollten entstandene Schäden nicht zeitnah behoben werden, drohen Spätfolgen, die mit deutlich höheren Summen ins Kontor schlagen können. "Zugefrorene Dachrinnen können für feuchte Wände und Decken sorgen, wenn das Tauwasser nicht abfließen kann und sich staut", verdeutlicht der Dachdeckermeister. Dann laufe das Wasser nämlich an den Hauswänden entlang.

Und auch wenn jetzt noch nicht alle Schäden zu sehen sind, Frank Schmitz und sein Angestellter können sich zurzeit über mangelnde Arbeit nicht beklagen: "Wir waren vergangene Woche drei Tage lang im Dauereinsatz beim Schneeschippen", erinnert sich der 47-Jährige. Dabei hätten sie im Auftrag der Stadt die Dächer des Kindergartens an der Danziger Straße und des Containers der Tafel freigeschaufelt: "Dabei hieß es von morgens bis abends Schneeschippen im Akkord", berichtet Schmitz. Damit sei es jetzt zum Glück aber erst einmal vorbei.

Ansturm nach Karneval

Mit einem Anstieg von Aufträgen rechnet nach Karneval erfahrungsgemäß auch Lackierermeister Johann Jerlitschka. "Noch halten sich die Leute ein bisschen bedeckt, da ja noch ein paar Beulen dazu kommen könnten, doch sobald von Schnee und Eis keine Gefahr mehr droht, kommen viele Autofahrer und lassen Dellen ausbeulen, Kratzer überlackieren oder Stoßstangen richten", weiß der Chef des Lackierzentrums Jerlitschka. "Und nach so einem langen Winter haben wir dann sicherlich einiges zu tun", ist der Chef überzeugt.

(RP)
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