Wermelskirchen Das Seniorencafé schließt

Wermelskirchen · Auch der zweite Anlauf ist gescheitert, ein offenes Seniorencafé in der Tagespflege zu etablieren. Die Mitarbeiterinnen geben auf. Die Diakonie will aber das "Konzept Seniorencafé" weiter verfolgen.

"Wann öffnet denn das Café Intermezzo wieder?", wird Gertrude Struminski von den Senioren jetzt fast täglich gefragt. Doch die Leiterin der Tagespflege muss die Senioren enttäuschen: "Vorerst gibt es kein Seniorencafé mehr", muss sie vor allem die vielen Stammgäste des Café Intermezzo vertrösten. Denn die beiden ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, die das gerne genutzte Angebot im Januar diesen Jahres aufgebaut hatten, mussten jetzt wegen beruflicher und persönlicher Belastungen aufgeben. Ursula Siebel hat sich bereits aus der Arbeit im Café Intermezzo zurückgezogen; Heike Naumann-Schmale gibt nun auch auf: Sie habe die Anforderung und Arbeitsbelastung nicht so hoch eingeschätzt, die das Café Intermezzo tatsächlich mit sich gebracht habe, sagte sie der BM. Da sie auch berufstätig sei und zwei Betreuungen habe, bedaure sie, dass sie und ihre Kollegin das Seniorencafé nicht mehr aufrechterhalten könnten.

Neues Café in Dabringhausen?

Die Veranstaltungen des Café Intermezzo seien damit ab sofort eingestellt, betont Heike Naumann-Schmale. Denn es hatte in der Tagespflege zunächst geheißen, das Seniorencafé setze lediglich für eine sechswöchige Sommerpause aus. "Wir sind aber froh über die schöne Zeit und dankbar für die rege Teilnahme der Besucher", verabschiedet sich Heike Naumann-Schmale. Bis zu 15 Besucher habe es zu den Café-Treffen mit Vorträgen und Ausflugsfahrten gegeben, blickt sie zurück.

Für Gertrude Struminski und Peter Siebel, den Geschäftsführer der Diakonieststation, soll aber das "Konzept Seniorencafé" mit der Einstellung des Café Intermezzo nicht ad acta gelegt sein. "Ich bin mir mit Peter Siebel einig, dass wir das Seniorencafé zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufleben lassen wollen", betont Gertrude Struminski. Denkbar sei es, ein festes Seniorencafé demnächst in der neuen Seniorenwohnanlage der Diakonie in Dabringhausen einzurichten.

"Der Bedarf ist vorhanden"

"Sehr schade und bedauerlich" findet es Gertrude Struminski aber, dass nun bereits zum zweiten Mal in der Tagespflege der Anlauf gescheitert ist, ein Seniorencafé zu etablieren. Zur Erinnerung: Im Februar 2007 hatte die Tagespflege den Versuch gemacht, ein Lerncafé für Senioren einzurichten. Es sollte unter dem Motto "Lernen im Alter" (LimA) als offener Treff für Demenzkranke geführt werden. Doch die Schwellenangst war zu groß; das Projekt scheiterte mangels Masse. Anders nun das Café Intermezzo: Es sei gut angelaufen und werde den Senioren ganz bestimmt fehlen: "Der Bedarf ist eindeutig vorhanden", so Struminski.

(RP)
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