Wermelskirchen Das endgültige Aus für das Freibad Dhünn

Wermelskirchen · Frank Jäger gibt auf: Eine Studie des Wupperverbandes hat ergeben, dass der Bau eines Naturschwimmteichs auf dem Gelände des Freibad Dhünn technisch nicht möglich ist. Die Stadt will das Gelände laut Jäger nicht zurücknehmen.

 Seit Jahren dümpelt das Freibad Dhünn vor sich hin. Frank Jäger wollte einen Naturschwimmteich auf dem Freibadgelände bauen. Jetzt steht fest: das Vorhaben ist technisch nicht umsetzbar.

Seit Jahren dümpelt das Freibad Dhünn vor sich hin. Frank Jäger wollte einen Naturschwimmteich auf dem Freibadgelände bauen. Jetzt steht fest: das Vorhaben ist technisch nicht umsetzbar.

Foto: Jürgen Moll

Wieder schlechte Nachrichten aus Dhünn: Nachdem Frank Jäger Ende vergangenen Jahres bekannt gegeben hatte, dass das Freibad auch in diesem Jahr nicht öffnen wird, sagte der Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft Freibad Dhünn gestern auf Anfrage, dass auch das geplante Naturschwimmbad keine Option mehr sei. Die Projektidee habe sich zerschlagen. "Der Wupperverband ist in einer Studie zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Naturschwimmteich technisch nicht machbar ist", begründete Jäger. Die Kläranlage der Gemeinde Dhünn sei zu klein, sie könne keine weiteren Schmutzwasseranteile aufnehmen. "Damit sind alle Überlegungen und Investitionen hinfällig", betonte Jäger. "Das ist eine Katastrophe."

2001 drohte die Schließung des 1972 eröffneten Freibades. 25 000 Besucher kamen in dieser letzten Saison. Eine Projektentwicklungsgesellschaft gründete sich, Vereine und Verbände engagierten sich in den ersten Jahren. Mit einer Sauna- und Wellnesslandschaft sollte das finanzielle Polster für den Erhalt des Bades geschaffen werden. Die 2005 geplante Outdoorarena fand keine Mehrheit. Seitdem dümpelte das Freibad vor sich hin. Immer mehr Unternehmer sprangen ab, letztlich trug Unternehmer Frank Jäger die Kosten allein. 2010 ging die Heizung kaputt, 2011 zerstörten Überschwemmungen die Technik.

Um doch noch eine Bademöglichkeit an dieser Stelle zu schaffen, hatte Frank Jäger trotz aller Rückschläge in der Vergangenheit an den Bau eines Naturschwimmteichs gedacht. Einen Naturschwimmteich müssen aber die Behörden genehmigen. Denn die Abwasserentsorgung ist ungeklärt. Die Entwässerung müsste über die Dhünner Kläranlage erfolgen. Dies sei laut Wupperverband nicht möglich, sagte Jäger gestern. "Wir hätten das Abwasser in Leverkusen entsorgen müssen. Dadurch wären immense Kosten entstanden", erläuterte der 58-Jährige.

Dabei habe es zunächst so gut für die Idee der Projektentwicklungsgesellschaft ausgesehen: Der Wupperverband unterstütze die Projektidee eines Naturschwimmteiches, hatte Sprecherin Monika Ebers Ende vergangenen Jahres gegenüber der Bergischen Morgenpost gesagt. "Auch von der Bezirksregierung haben wir positive Signale bekommen", berichtete Jäger. Doch die Studienergebnisse des Wupperverbandes, die ergeben hätten, dass ein Naturschwimmteich technisch nicht realisierbar sei, seien maßgeblich. "Wir haben noch versucht zu intervenieren", berichtet Jäger. Doch alle Versuche seien vergebens gewesen.

Die Projektentwicklungsgesellschaft befinde sich derzeit im Gespräch mit der Stadt. Die Stadt werde das Gelände aber nicht zurücknehmen, sagte Jäger. "Laut Vertrag ist die Stadt nicht dazu verpflichtet, dass Gelände zurückzunehmen. Für sie ist das Thema gegessen", betonte Jäger — aus wirtschaftlichen Gründen.

Die Projektentwicklungsgesellschaft bleibe auf dem Bad sitzen. "Wir bauen es zurück oder warten, bis wir jemanden finden, der dort etwas macht", sagte Jäger hörbar niedergeschlagen zur Zukunft des Freibadgeländes.

Bürgermeister Eric Weik gab gestern keine Stellungnahme zum Freibad Dhünn ab.

(RP)
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