Serie Mein Wermelskirchen Das Dorf steht zusammen

Wermelskirchen · In einer Serie stellt die Bergische Morgenpost Wermelskirchener Ortsteile vor. Zum Auftakt geht es nach Dabringhausen. Dabei geht es um den Kunstrasenplatz - einem Gemeinschaftsprojekt, an dem auch viel unentgeltlich mitwirkten.

WERMELSKIRCHEN In Dabringhausen wird gerne gefeiert. Das "Wir-Gefühl" im Dorf zelebrieren die Akteure mit über Wermelskirchens Grenzen hinaus wirkender Strahlkraft im Karneval, beim Dorffest oder auf der Dawerkuser Partynacht. Letztere kommt der Kasse des Dabringhausener Turnvereins (DTV) zugute. Unterstützung in Form von Moneten und Arbeit kann der DTV gut gebrauchen, muss er doch seine Eigenleistungen rund um den Kunstrasenbau auf dem Sportplatz Höferhof stemmen. Der nimmt langsam aber sicher Gestalt an. Gerade vollenden die Dabringhausener Garten- und Landschaftsbauer von Stefanie Engelke die letzten Pflasterarbeiten am Höferhof - der Bereich vor dem Höferhof-"Kiosk" ist nun ohne Stolperkanten gut zu Fuß begehbar.

"Damit ist die letzte Baumaßnahme im Zuge der Entstehung des Kunstrasenplatzes nebst Tartanlaufbahn am Sportplatz abgeschlossen", freut sich Andreas Gall. Nicht ohne Stolz verweist der DTV-Chef auf über 30.000 Euro, die der Verein für den Sportplatzumbau an Spenden auf einem eigens dafür eingerichteten Konto einnehmen konnte. Zu diesem Aufkommen gesellt sich die Spendenfreudigkeit für die Spielbetrieb. Trotzdem will Gall, der einen Neubau eines Vereinsheim forciert, nachlegen: "Wir sind bei Sponsoren und Spendern richtig gut, können aber besser werden."

Mit Blick auf das Fortschreiten der Maßnahmen am Sportplatz lächelt der DTV-Fußballabteilungsleiter Heiko Cürlis wie das sprichwörtliche "Honigkuchenpferd": "Der Zusammenhalt im Dorf ist fantastisch, wir schaffen aus unseren Reihen unendlich viel." Er weiß genau, dass es manch einem nicht schnell genug gehen kann: "Wenn eine Firma etwas für uns kostenlos macht, kann ich mit denen zwar reden, aber nicht die Pistole auf die Brust setzen."

Genauso wie Gall ist Cürlis sicher, dass sich die Abläufe am Höferhof immer besser einspielen werden: "Das dauert ein bißchen." So fiel bei der Inbetriebnahme des Kunstrasensplatzes ein praktische Problem auf: Trainer mussten stets Bälle und andere Trainingsutensilien mit dem privaten Pkw zu den Übungseinheiten karren und wieder mit nach Hause nehmen. "Ein Netz mit 20 nassen Bällen im Auto sind nicht lustig", beschreibt Heiko Cürlis. Die Lösung brachten Schreiner Andreas Korn und Elektriker Holger Thomas. In eine Garage neben den Umkleidekabinen baute Korn auf Maß gefertigte, abschließbare Boxen ein - 16 Stück an der Zahl, in die jede Mannschaft ihre Materialien verstauen kann. "Die beiden sind Mega-Sponsoren des DTV, machen seit Jahren unkompliziert mit", lobt Cürlis. Trainerbänke, Trainingsanzüge oder die Geländer zur Umrandung des Kunstrasenplatzes gingen auf das Konto der Sponsoren. "Wir haben Kinder, denen ein Freibad oder ein Kunstrasenplatz zugute kommt. Wenn man sein Geld nicht im Dorf lässt, muss man auf diese Vorzüge im Dorf verzichten", betonen Thomas und Korn unisono: "Wir stehen hier eng zusammen." Mit Blick auf die Holzboxen sagtz er: "So etwas gibt es kaum zu kaufen und wenn nur für teuer Geld. Dann machen wir das lieber im Dorf." Der -Funktionär denkt schon weiter: "Die Boxen sind so konstruiert, dass sie beim Bau eines neuen Vereinsheims dort hinein umgesetzt werden können."

(RP)
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