Jecke Zick in Wermelskirchen Tollitäten treffen sich in Dawerkusen
Dabringhausen · Die Veranstaltungspremiere im närrischsten Dorf von Wermelskirchen zeigt sich als Treffen der Regenten, das auf große Resonanz stieß. Insgesamt acht närrische Regenten feierten zusammen, die Stimmung war großartig.
Bergische Tollitäten feiern in Dabringhausens Hofburg
Als Regent der Gastgeber hatte Prinz Roger (Rehbold) am Ende des Abends nicht nur die Brust voller Orden, die ihm die närrischen Herrscher aus benachbarten Gefilden verliehen hatten. Der Herrscher des Dreigestirns aus Wermelskirchens närrischstem Dorf wurde auch im wahrsten Sinne des Wortes auf Händen getragen. Die Tanzmariechen und -offiziere der Grunewalder hoben Prinz Roger bei ihrem Auftritt unter dem Applaus des Publikums standesgemäß in die Höhe. Zuvor zeigte sich die Hofburg-Party, zu der Prinz Roger, Bauer Holger (Schüller) und Jungfrau „Frieda“ (Wilfried Frowein) nebst Prinzenführer Harry Tiede und Adjudant Daniel Fischer erstmals eingeladen hatten, im Dabringhausener Restaurant „Markt 57“ als Bergisches Tollitätentreffen herrschaftlicher Güte.
Insgesamt acht närrische Regenten, inklusive der Gastgeber, gaben sich mit ihren Gefolgen im „Markt 57“ die Klinke in die Hand. So viele mit Pfauenfedern (bei den Bauern) und Fasanenfedern (bei den Prinzen) bestückte Kopfbedeckungen an einem Abend hat Dabringhausen nicht nur wegen der Corona-Pandemie noch nie gesehen. „Die Idee zu einer Hofburg-Party schlummert schon länger in unseren Köpfen. Weil wir jetzt nach Neustart des Karnevals so viele alte Freunde wieder getroffen und neue Freunde auf den Veranstaltungen kennengelernt haben, war das für uns Grund genug, diese Idee ziemlich spontan in nur wenigen Tagen zu organisieren“, sagten Harry Tiede und Daniel Fischer im Gespräch mit unserer Redaktion. Und, so ergänzte Harry Tiede: „Der ‚Markt 57‘ tut als Hofburg so viel für uns, da wollten wir ihm mit einer Party und einem vollen Haus eine Freude machen.“ Zufrieden und sichtlich glücklich freute sich Harry Tiede, dass trotz dicht gedrängtem Terminkalender alle eingeladenen Karnevals-Regenten den Weg nach Dabringhausen fanden: „Keiner hat abgesagt.“
Dass der „Markt 57“ bereits eineinhalb Stunden nach dem offiziellen Beginn der Party aus allen närrischen Nähten platzte, bemerkte Dawerkusens Bauer Holger: „Wir sind absolut überwältigt von der Resonanz.“ Mit einem Lachen fügte der angesichts der schweißtreibendem Temperaturen in dem Restaurant hinzu: „Solch eine Party senkt die Heizkosten. Sozusagen ‚Feiern für das Energie-Sparen‘ ist das neue Motto.“
Jungfrau „Frieda“ (Wilfried Frowein) feierte bei der Hofburg-Party den Geburtstag, der vier Tage zuvor war, nach. „Frieda“ sei 30 Jahre geworden, bemerkte Prinzenführer Harry Tiede, der den Abend moderierte, scherzhaft: „Und hat zum ersten Mal im Leben einen Schminkkoffer geschenkt bekommen.“ Der bleibe bis Aschermittwoch in der Hofburg deponiert, stellte „Frieda“ fest.
Das Prinzenpaar aus Leichlingen, Mark und Tanja, brachten für ihren Auftritt einen besonderen Gast mit nach Dabringhausen: Die Travestie-Sängerin „Paulinchen“, die eigens für das Wochenende aus Gran Canaria ins Bergische gekommen war. „‚Paulinchen‘ ist ein langjähriger Freund von mir und mein umgetextetes Lied ist eigentlich seins“, erklärte Prinzessin Tanja. Prinz Peter II. von den Dürscheider Mellsäck ließ sich ebenfalls nicht lumpen: „Wir tragen zwar kein Lied vor, aber haben unsere Garde mitgebracht. Die schwärmt jetzt aus und die Gardisten küssen jede Frau, die geküsst werden will.“ Obwohl die Proklamation erst zwei Wochen zurück liege, hätten er und seine Prinzessin Monika I. bereits so viele Freunde im Karneval getroffen, dass er überzeugt davon sei, dass das für das ganze Leben nachwirke. Ähnlich formulierte es Prinz Markus II. mit Prinzessin Daniela und Bauer Paul von „Övver Ohnder“ aus Oberodenthal: „Wir sind nicht nur einfach Tollitäten von über den Bergen, sondern am Ende des Tages befreundet.“ Ebenfalls aus Oberodenthal war das einzige rein weibliche Regententrio in den „Markt 57“ gekommen: Prinzessin Clara I., Jungfrau Inga und Bäuerin Verena sorgten nicht nur für eine energiegeladenen Tanz-Auftritt, sondern betonten zur speziellen Freude der Dawerkuser „Jecken Wiever“: „Es wird Zeit, dass auch Dabringhausen ein rein weibliches Dreigestirn bekommt.“
Prinz Bonsai und Prinzessin Bianca von der Narrenzunft Neye aus Wipperfürth riefen in den Saal: „Die Einladungen nach Dabringhausen sind immer eine Riesen-Freude und gehören für uns zu den wichtigsten Terminen in der Session.“ Für die Narrenzunft legte der Elferrat ein Männerballett-Tänzchen aufs Parkett.
Bevor Dawerkusens Prinz Roger von der Grunewalder Tanzgarde in den Höhe gehoben wurde, schloss er den Abend nicht ohne unverkennbarem Stolz: „Wir alle sind die Geilsten.“