Hilfsfristen in Randgebieten sollen eingehalten werden Rettungswache im Gerätehaus Kreckersweg geplant

Wermelskirchen · Die Hilfsfrist von zwölf Minuten kann in Halzenberg und Bremen bis Gut Luchtenberg nicht immer eingehalten werden. Daher besteht Handlungsbedarf.

 Eine Rettungswache soll im Gerätehaus in Kreckersweg eingerichtet werden.

Eine Rettungswache soll im Gerätehaus in Kreckersweg eingerichtet werden.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Herzinfarkt, Schlaganfall, Unfallverletzungen – in Notfällen ist schnelle Hilfe gefragt, muss der Rettungswagen zügig beim Patienten sein. Doch weil das Wermelskirchener Stadtgebiet sehr groß ist und es entlegene Hofschaften gibt, kann ein Rettungswagen der Feuerwehr nicht überall die festgelegte Hilfsfrist von zwölf Minuten einhalten. Vorgabe ist, dass dies in 90 Prozent der Fälle gewährleistet sein muss. Die restlichen zehn Prozent beziehen sich allerdings nur auf außergewöhnliche Vorkommnisse wie mehrere Paralleleinsätze oder Ausnahmesituationen. Toleranzen für Außenbezirke sind es nicht. „Es gibt zwei schwarze Löcher, die wir nicht innerhalb der Zeitspanne erreichen“, sagte Feuerwehrchef Holger Stubenrauch in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses: die Bereiche Halzenberg und Bremen bis Gut Luchtenberg. Das soll sich ändern: In Kreckersweg soll eine neue Rettungswache in dem alten Feuerwehrgerätehaus entstehen, der zweite Rettungswagen dort stationiert sein.

Ausgangspunkt für diese Änderung ist der Bedarfsplan für den Rettungsdienst, der jetzt fortgeschrieben wurde. Die Neufassung wurde den Politikern zur Kenntnisnahme vorgelegt. Zum Hintergrund: Träger des Rettungsdienstes ist der Rheinisch-Bergische Kreis; er kann die rettungsdienstlichen Aufgaben auf die Kommunen für ihr Gebiet übertragen. Durch die Fortschreibung des Rettungsbedarfsplanes soll die Versorgungssituation den Einsatzstatistiken angepasst und verbessert werden. Die Stadt Wermelskirchen schlägt daher vor, Einvernehmen mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis herzustellen.

Stubenrauch erläuterte den Politiker in diesem Zusammenhang die Strukturen des Rettungsdienstes. Wermelskirchen stehen zwei Rettungswagen zur Verfügung, der erste an sieben Tagen rund um die Uhr, der zweite ist 16 Stunden pro Tag (7 bis 23 Uhr) an sieben Tagen besetzt, dieses Fahrzeug soll in Zukunft in Kreckersweg stehen. Der Umbau des Gerätehauses sei unproblematisch. Weil es sich um einen Tagesdienst handelt, werden Schlafräume nicht benötigt, sondern nur Sozial- und Sanitärräume. Die Kosten trage der Kreis.

Das Gerätehaus beherbergt noch Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr des Löschzugs Dabringhausen. Sobald aber das neue Gerätehaus in Dabringhausen gebaut ist, werden diese dort untergebracht, könne der RTW 2 in Kreckersweg stationiert werden.

Ursprünglich sah der Entwurf des Kreises einen dritten RTW vor, dieser wurde aber wieder gestrichen. Außerdem gibt es ein Notarzt-Einsatzfahrzeug (NEF). Den Notarzt stellt das Krankenhaus, es bedient sich dabei einer Notarztbörse. An der Hauptwache Vorm Eickerberg ist außerdem ein Krankentransportwagen stationiert, das an fünf Tagen acht Stunden besetzt sei.

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