Jecke Zick in Dabringhausen „Regentschaftliche“ Beobachtungen aus der Session

Dabringhausen · Das Dawerkuser Dreigestirn hat der Session seinen Stempel einiges erlebt.

 Haben der Session ihren Stempel aufgedrückt (v.l.): Bauer Marcus, Prinz Mario und Prinzessin Samira (hier beim Kinderkarneval in der Dabringhausener Mehrzweckhalle).

Haben der Session ihren Stempel aufgedrückt (v.l.): Bauer Marcus, Prinz Mario und Prinzessin Samira (hier beim Kinderkarneval in der Dabringhausener Mehrzweckhalle).

Foto: Stephan Singer

Als Prinzessin in Gummistiefeln wird Regentin Samira Kramp in die Annalen des Dawerkuser Karnevals eingehen: Während sie bei offiziellen Anlässen in roten Wildleder-Stiefeletten die Bühne betrat, stieg sie während der Fahrten von Saal zu Saal in Glitzergummi-Stiefel: aus Gründen der Bequemlichkeit und des Pragmatismus, denn bei Regen oder anderen widrigen Verhältnisse hielt dieses Schuhwerk die Füße trocken. Prinzessin Samira, vor der Session Tanzmariechen im Tanzcorps der Grunewalder, bekam diese Gummistiefel von der Garde bei der Proklamation geschenkt – die grün-weiße Tanzgarde hatte eigens dafür einen „Gummistiefel“-Tanz einstudiert. Ein „Wink mit dem Zaunpfahl“ in Richtung des Prinzessinnen-Liedes „Dorfkinder“, das auch das Motto „Dorfkinder – dat simmer, für immer“ prägte.


Um Prinzessin Samira, die gebürtig aus Dabringhausen stammt, aber mit ihrem Lebensgefährten im Bonner Raum lebt, rankt sich eine weitere Anekdote: Sie übernachtete nach langen Karnevals-Nächten im eigenen in Dabringhausen platzierten Wohnmobil. Dann und wann wich sie ins Gästezimmer von Prinz Mario Berkey und dessen Frau Beate aus. „Bei starkem Wind war es im Wohnwagen dann doch ganz schön kalt und unangenehm laut“, sagt Samira Kramp.
Prinz Mario (Berkey) ist für „seine“ Grunewalder nicht nur der „Karnevals-Papst“ (wir berichteten), sondern wird den Narren in Wermelskirchen auch als konditionsstarker und feierfreudiger Regent in Erinnerung bleiben – da gab es keine Feier oder Party in heimischen Gefilden, bei der der Prinz nicht als einer letzten Gäste den Saal verließ. Berkey sagt mit einem breiten Grinsen: „Mit der Regentschaft geht für das Dreigestirn ein Traum in Erfüllung – vor allem in dieser Konstellation mit uns Dreien. Wir waren vor der Session schon befreundet und sind jetzt noch näher zusammengewachsen.“ Er wolle als Prinz jede Minute des jecken Treibens bis Aschermittwoch voll auskosten.
Bauer Marcus (Stahlhacke) stand dem Prinzen in Sachen Feierfreudigkeit nicht nach – schonte sich nicht bei den schweißtreibenden Auftritten und sorgte manchmal für nervöse Blicke im Gefolge, denn gerne verließ der Bauer den beengten Raum von kleineren Bühnen, mischte sich unters Publikum und kletterte tanzend auf Tische. Das veranlasste Prinzenführer Harry Tiede zu augenzwinkernden Kommentaren: „Keine Sorge, die Tischdecke nehme ich zum Waschen mit nach Hause.“

Ein anderer Regent, der in der fünften Jahreszeit zumindest beim Narrenvolk weniger zu „melden“ hat, ließ sich nicht „lumpen“: Bürgermeister Rainer Bleek zog sich die grün-weiß-geringelten Socken an, die ihm die Grunewalder geschenkt hatten. Allerdings konnte er nicht umhin, mit einem Lachen zu betonen: „Diese hässlichen Socken haben noch ein Nachspiel.“

Mehr als nur eine schöne Geste, sondern närrisches Lokal-Herzblut über vermeintliche „Grenzen“ hinweg: Gaststätte Junker-Wirt und Ex-Prinz im Dawerkuser Dreigestirn (2017/18), André Katzwinkel, ließ sich bei Karnevalsveranstaltungen in Wermelskirchen mit zwei Orden auf der Brust blicken: Um seinen Hals hangen die aktuellen Sessionsorden der Dhünnschen Jecken und der amtierenden Jecken-Regenten aus Dabringhausen.

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