Aktion in Dabringhausen Kunst, Kugeln und Krippen im Wald

Dabringhausen · Der Frauentreff in Dabringhausen lädt Spaziergänger auf dem Adventsweg bis zum 6. Januar zum Hinsehen und Mitmachen ein. Direkt am Wegesrand sind unerwartete Entdeckungen möglich.

 Barbara Spiegel-Lein, Gundula Schröder, Eule Eickhoff und Heike Busch (v. l.) vom Frauen-Treff haben das kleine Waldstück in einen besonderen Ausstellungsort verwandelt.

Barbara Spiegel-Lein, Gundula Schröder, Eule Eickhoff und Heike Busch (v. l.) vom Frauen-Treff haben das kleine Waldstück in einen besonderen Ausstellungsort verwandelt.

Foto: Jürgen Moll

Plötzlich glitzert zwischen den Bäumen eine rote Weihnachtskugel. Wer sich dem Sonnenspiel auf die Spur macht, findet die große, rote Kugel in bester Gesellschaft. Kleinere Weihnachtskugeln, Holzsterne und eine Weihnachtsgirlande haben zwischen den Ästen im Wald hinter dem Dabringhausener Friedhof einen besonderen Platz gefunden. „An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken“, sagt Gundula Schröder. Gemeinsam mit Barbara Spiegel-Lein, Eule Eickhoff und Heike Busch vom Frauen-Treff hat sie das kleine Waldstück, das der Evangelischen Kirchengemeinde gehört und bei vielen Hundebesitzern und Spaziergängern beliebt ist, in einen besonderen Ausstellungsort verwandelt – im zweiten Advent in Folge.

„Die Resonanz beim letzten Mal war so gut, dass wir auf jeden Fall weitermachen wollten“, sagt Eule Eickhoff. Ohne große Werbung oder Aufrufe hatten sich im vergangenen Dezember immer mehr Kugeln, Nikoläuse und Sterne in dem Waldstück wiedergefunden. „Es haben so viele Menschen mitgemacht“, erzählt auch Gundula Schröder. Zwischenzeitlich verlegte sogar ein kleines Musikensemble seine Probe in den Wald. Und weil die Idee im ersten Corona-Jahr so gut ankam, wiederholt der Frauen-Treff sie nun im zweiten Jahr der Pandemie.

Seit Anfang der Woche sorgen die Frauen für den künstlerischen Grundstock im Wald: Weihnachtssterne und Baumkugeln haben schon ihren Platz gefunden, große Holznikoläuse scheinen sich an die Bäume anzulehnen und ein Päuschen zu machen. Im Schutz einer Tanne hat eine erste Krippe einen Platz gefunden. Und wer den Rundweg ein Stück weiter entlang schlendert, der entdeckt plötzlich einen Sessel mitten im Wald – als habe der Nikolaus seine Mütze nur kurz abgelegt und würde jeden Moment zurückkehren zu einer roten Tasse samt Kanne mit Tee. Auf einem Baumstumpf hat ein fröhlicher Engel Platz genommen. „Man muss genau hinsehen und manchmal ein bisschen suchen“, sagt Heike Busch, „dann entdeckt man immer neue Geheimnisse.“

In diesem Jahr haben die Damen des Frauen-Treffs auch heimische Künstler gebeten, sich zu beteiligen – und die machen gerne mit. Martin di Giorgi hat einen Engel beigesteuert und Silke Busch einen riesigen Traumfänger am Einstieg in den Rundweg. „Dort sind Spaziergänger zum Mitmachen eingeladen“, erklärt Heike Busch. In kleinen Schachteln liegen Steine, Bänder und Stoffe bereit, um einen Wunsch zu verpacken und dafür im Traumfänger einen Platz zu finden. Nach dem Adventsweg finden die Wünsche dann den Weg in den Eifgenbach. „Wir freuen uns sehr, wenn noch mehr Künstler ihre Werke beisteuern“, sagt auch Barbara Spiegel-Lein und deutet auf ein buntes Werk, das gerade an einem Baum befestigt wird. Auch ein großes Flügelbild hat an einem Stamm seinen Platz gefunden – mit der Einladung für ein Foto der besonderen Art. „Es ist ausdrücklich jeder willkommen, sich zu beteiligen“, betonen die Frauen und denken dabei vor allem auch an die Kinder und Jugendlichen in Dabringhausen. Eine Schulklasse hat bereits angekündigt, kreative Ideen in den Wald zu bringen. Im vergangenen Jahr war auch der Kindergarten mit im Einsatz. „Der Wald darf sich im Laufe des Advents verändern“, sagt Gundula Schröder, „wir räumen nichts weg oder platzieren es neu.“ Es sei ein Kunstwerk, das ständig im Entstehen sei. Die Kreativität der Dabringhausener sei jetzt gefragt.

Im vergangenen Jahr holten die meisten Teilnehmer ihre Werke nach der Aktion übrigens unaufgefordert wieder ab, berichten die Frauen begeistert. Schließlich solle der Wald keine Spuren der Aktion zurückbehalten. Ganz im Gegenteil. „Wir wünschen uns, dass die Menschen hier im Advent Natur und Kunst, weihnachtliche Vorfreude und die Erholung des Waldes gleichzeitig erleben“, sagt Gundula Schröder.

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