Virus-Ausbruch in Dabringhausen Corona in Senioren-Wohngemeinschaft

Dabringhausen · Schock in Dabringhausen: Zwölf Bewohner und vier Mitarbeiter sind mit dem Coronavirus infiziert. Zwei Betroffene zeigen Symptome, allen geht es soweit gut, heißt es aus der Einrichtung, die bis 28. Januar unter Quarantäne steht.

 In der Senioren-Wohngemeinschaft Straßburger in Dabringhausen haben sich Bewohner und Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Wie das passieren konnte, „ist uns ein Rätsel“, sagt Geschäftsführerin Sabine Straßburger.

In der Senioren-Wohngemeinschaft Straßburger in Dabringhausen haben sich Bewohner und Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Wie das passieren konnte, „ist uns ein Rätsel“, sagt Geschäftsführerin Sabine Straßburger.

Foto: Jürgen Moll

Corona-Schnelltests gehören in der Seniorenwohngemeinschaft Straßburger an der Strandbadstraße in Dabringhausen seit Wochen zur Routine. Einmal in der Woche werden die 17 Bewohner, die dort gemeinsam leben und betreut werden, auf das Coronavirus getestet. Und auch die Mitarbeiter unterziehen sich in dem Zeitraum den Tests, um sicher zu gehen, dass die Einrichtung sicher ist. Umso erschrockener war Geschäftsführerin Sabine Straßburger, als einer der Schnelltests plötzlich ein positives Ergebnis zeigte. Und noch schockierter waren sie und die Betreuer, als das Ergebnis der PCR-Testungen vorlag: Insgesamt wurden in der Einrichtung 16 Personen positiv auf das Coronavirus getestet, so die Info vom Rheinisch-Bergischen Kreis. Zwölf Bewohner und vier Mitarbeiter sind betroffen.

„Der Schock war wirklich riesig bei uns“, sagt Sabine Straßburger im Gespräch mit unserer Redaktion. „Vor allem, weil wir keine Ahnung haben, wie das passieren konnte. Wie das Virus in die Einrichtung kommen konnte. Die Mitarbeiter tragen seit Wochen alle FFP2-Masken und Schutzkleidung. Wir haben extrem hohe Hygienestandards, und auch die Zeiten für Besucher sind alle zeitlich begrenzt.“

Die Bewohner der Seniorenwohngemeinschaft leben in zwei Häusern, erzählt sie. „Alle Bewohner haben ihre eigenen Zimmer auf verschiedenen Etagen. Aber sie nutzen die Gemeinschaftsräume und essen auch gemeinsam. Da muss es ja passiert sein. Alle Hausärzte und alle Angehörigen seien informiert worden. Bis zum 28. Januar steht die Seniorenwohngemeinschaft unter Quarantäne. „Zwei betroffene Personen haben Symptome“, sagt Sabine Straßburger. „Aber Gott sei Dank geht es allen gut. Wir hoffen inständig, dass das auch so bleibt.“

Die kleinere Gruppe der beiden Wohngemeinschaften sei überhaupt nicht betroffen. Dort seien alle Bewohner negativ getestet worden. „Sicherheitshalber führen wir natürlich jetzt jeden Tag Schnelltests durch, um auf Nummer sicher zu gehen“, sagt Straßburger. Dass vier Mitarbeiter zu Hause in Quarantäne sind, würde die Einrichtung schwer treffen: „Alle anderen Mitarbeiter müssen die zusätzliche Arbeit mit auffangen“, sagt Straßburger. „Das geht derzeit nur mit Zwölf-Sunden-Diensten, die die Mitarbeiter, die negativ getestet wurden, in voller Schutzmontur ausüben.“

In den beiden Seniorenwohngemeinschaften leben Menschen zusammen, die je nach ihrer Lebenssituation individuelle Formen der Hilfe benötigen und Unterstützung erhalten. Grundsatz der Einrichtung: „So viel Selbstständigkeit wie möglich – Betreuung und Hilfe so viel wie nötig.“ Auch demenzkranke Klienten werden hier betreut. Sie müssen nun erstmal aufgrund der Quarantänebestimmung auf Besuch verzichten. „Alle Angehörige und auch die verschiedenen Hausärzte, die die Bewohner betreuen, sind natürlich informiert worden“, sagt die Geschäftsführerin. Dass in anderen Pflegeinrichtungen bereits geimpft wird und es bei ihr in den Wohngemeinschaften zu einem Ausbruch des tückischen Virus gekommen ist, findet sie traurig, „aber die Impfteams können sich ja auch nicht zerteilen“, sagt sie. „Wir sind auf jeden Fall vorbereitet, wenn wir dann den Impftermin bekommen“, verrät sie. „Alle Fragebögen und Einwilligungserklärungen liegen bereits vor, weil wir für die Ärzte vorarbeiten wollten.“ Bis der mobile Impftrupp anrücken kann, wird es jetzt aber noch dauern. Die Impfung kann erst durchgeführt werden, wenn die Quarantäne vorüber und alle Bewohner und Mitarbeiter negativ auf das Virus getestet worden sind.

Einen genauen Termin gibt es auch noch nicht: „Es gibt eine Prioritätenliste für die Impfstrategie“, sagt Birgit Bär, Pressesprecherin des Rheinisch-Bergischen Kreises, auf Anfrage unserer Redaktion. Als erstes werden Bewohner in stationären Pflegeeinrichtungen geimpft, danach folgt die Kurzzeitpflege, und an dritter Stelle stehen die Einrichtungen für „Ambulant betreutes Wohnen“ (ABW), zu denen auch die Wohngemeinschaft Straßburger zählt. Wann genau die mobilen Impfteams die Menschen aber impfen können, die im Bereich Betreutes Wohnen versorgt werden, ist noch unklar. Der Kreis hat eine Liste erstellt, die von der Kassenärztlichen Vereinigung abgearbeitet wird. Hoffnung in Dabringhausen ist nun, dass alle Infizierten schnell genesen.

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