Bürgertelefon in Wermelskirchen „Corona-Hotline“ der Stadt ist vor allem vormittags gefragt

Wermelskirchen · Unter Tel 02196 710-400 hat die Verwaltung ein Bürgertelefon eingerichtet. Dort informieren die Mitarbeiter des Bürgerbüros. Ziel: Kontakte vermeiden.

 Frank Hermes leitet das Bürgerbüro in Wermelskirchen.

Frank Hermes leitet das Bürgerbüro in Wermelskirchen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Seit einigen Tagen hat die Stadtverwaltung ein Bürgertelefon als Hotline zur Corona-Pandemie eingerichtet. An den Telefonen sitzen die Mitarbeiter des Bürgerbüros – sie stehen Rede und Antwort, nicht nur zu verwaltungstechnischen Fragen. Bürgerbüro-Leiter Frank Hermes (59 Jahre), der sich bereits 2015 um die städtische Hotline zu Flüchtlingsfragen kümmerte, berichtet im Gespräch mit unserer Redaktion über die ersten Erfahrungen.

Wie stark wird das „Corona-Bürgertelefon“ der Stadtverwaltung bislang genutzt?

Hermes Wir haben dauerhaft Anrufe – nicht, dass jeder Mitarbeiter ständig telefoniert, aber schon so, dass mindestens einer oder zwei immer telefonieren. Die Mehrheit der Bürger ruft vormittags an.

Wie viele Mitarbeiter besetzen die Hotline?

Hermes Vier bis sechs. In der Regel sind vormittags die meisten da.

Was wollen die Bürger denn wissen, warum rufen sie an?

Hermes Medizinische Fragen zu Corona werden auch gestellt – die können wir jedoch nicht beantworten, denn das überlassen wir den Fachleuten. Viele wollen wissen, was zu tun ist, wo doch das Bürgerbüro nur nach Terminabsprache und in nicht verschiebbaren Fällen persönlich zu nutzen ist. Wir unterlassen jeden vermeidbaren persönlichen Kontakt.

Welche Beispiele gibt es? Was wollen die Anrufer?

Hermes Viele wollen die Allgemeinverfügungen für ihre individuelle Situation interpretiert wissen. Zum Beispiel: Darf ich mein Geschäft öffnen oder nicht? Oder es geht um die Fragen der An- oder Ummeldung. Aktuell gilt die Regelung, dass beispielsweise Ausweise, die weniger als ein Jahr lang abgelaufen sind, nicht mit einem Bußgeld belegt werden. Wer einen Ausweis beantragt hat und dieser kommt bei uns an, soll den also vorerst zur Kontaktvermeidung nicht abholen – wir lagern diese Ausweise im Tresor. Die Rechtslage ist eindeutig: Für eine An- oder Ummeldung muss sich jeder persönlich identifizieren – das geht noch nicht online. Wenn jemand einen dringenden Bedarf, der unter anderem durch einen anstehenden Notar-Termin oder die Beantragung von Arbeitslosengeld entstehen kann, am Telefon erklärt, vereinbaren wir einen Termin. Ob eine Angelegenheit dringend genug für einen Termin ist, müssen wir im Einzelfall sehen.

Wann gibt es denn keinen Termin?

Hermes Für die Abholung einer Sperrmüllkarte machen wir zum Beispiel keinen Termin. Entweder wartet man ab oder beantragt die Karte online.

Reagieren die Menschen mit Verständnis oder ungehalten?

Hermes Es gibt beides, aber das Verständnis überwiegt deutlich.

Wie bekommt das Team die Vielzahl der Informationen gebündelt?

Hermes Wir haben uns die Allgemeinverfügungen angelesen. Obendrein haben wir Merkblätter der einzelnen Fachämter in der Stadtverwaltung – wir wissen in der Regel, was zur Zeit liegen bleibt und was dringlich bearbeitet wird. Wir geben auch Informationen zu den bürgerschaftlichen Angeboten wie Nachbarschaftshilfen zur Unterstützung von Risikogruppen heraus, wenn uns das angebracht scheint.

Wie lange wird der starke Andrang auf die „Corona-Hotline“ anhalten?

Hermes Wir gehen davon aus, dass es nach der jetzigen Anfangsphase weniger wird.

▶ Das Bürgertelefon der Wermelskirchener Stadtverwaltung unter Tel. 02196 710-400 ist immer montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr, montags bis donnerstags von 14 bis 15.30 Uhr sowie donnerstags zusätzlich bis 17.30 Uhr besetzt.

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