Zweimal ausverkauft Classic meets Pop in Wermelskirchen

Wermelskirchen · An zwei Abenden begeisterte zum dritten Mal "Classic meets Pop" die Besucher. Die Mehrzweckhalle war zweimal ausverkauft. Die beiden Orchester, Projektchor und Jokebox-Sänger sorgten für unvergesslichen Musikgenuss.

 Die Jokebox-Sängerin Stefanie Steglich (Foto) begeisterte wie ihre Kollegen. Solisten, Chor sowie die beiden Orchester harmonierten bestens. Wochenlange harte Arbeit lag hinter den Amateuren. Der Lohn: begeisterte Zuhörer und Standing Ovations.

Die Jokebox-Sängerin Stefanie Steglich (Foto) begeisterte wie ihre Kollegen. Solisten, Chor sowie die beiden Orchester harmonierten bestens. Wochenlange harte Arbeit lag hinter den Amateuren. Der Lohn: begeisterte Zuhörer und Standing Ovations.

Foto: Jürgen MOll

Dem einen schlägt das Herz für klassische Musik, dem anderen für Rock und Pop. Die Veranstaltung "Classic meets Pop" lockte beide unter das Dach der Mehrzweckhalle Dabringhausen. Zum dritten Mal nach 2010 und 2014 feierte dieses "Projekt des Jahres 2018" (Programmheft) die Musik als verbindendes Element zwischen Groß und Klein.

"Alle Menschen werden Brüder" aus Beethovens "Freude schöner Götterfunken" schmetterte der vielstimmige Projektchor während des Programms jubelnd und voller Elan in die Halle. Ein spontaner Rundumblick in die jeweils fast tausendköpfige Menge der Besucher an zwei Abenden bewies es: Das Sinfonieorchester (Leitung David Hecker, Reinhold Felthaus) und das Blasorchester der Musikgemeinde Wermelskirchen (Leitung Reinhold Felthaus), der "Classic meets Pop"-Projektchor (Leitung Silke Vogel) sowie die Pop-Rock-Coverband "Jokebox" vereinten durch ihre Musik die Besucher zu Fans. Fans guter Musik.

Zusammen musizierten rund 160 Personen auf der Bühne. Sie erreichten das Publikum mit voller Breitseite. Von besinnlichem Lauschen bis zu überschäumender Hochstimmung ließen die Leute keine Stimmung aus. Dafür sorgte eine gut überlegte Auswahl von Stücken, die den hochtrabenden Unterschied zwischen ernster Musik und Unterhaltungsmusik glättete.

Die Eröffnung mit "Roll Over Beethoven" (Chuck Berry) setzte den Maßstab: Der vermutlich jedem bekannte aufwühlende Anfang von Beethovens 5. Sinfonie traf auf ein im Rock 'n' Roll immer wiederkehrendes fetziges Gitarrenintro. Und ab ging die Post. So auch hier. Dirigent David Hecker hielt Beethoven und Berry an der kurzen Leine, das Stück erreichte als ein Ganzes die Zuhörer.

Moderator Matthias Bongard nahm gekonnt die Menschen mit Humor, Erläuterungen und fesselnden Hinweisen an die Hand.

Die Komponisten der Moderne waren in der Überzahl. Ludwig van Beethoven, Johann Strauß (Sohn) und Carl Orff markierten das ältere Ende des Musikreigens. Spannung lag vor jedem neuen Stück in der Luft. Besonders, wenn die Dirigenten sich abwechselten. So dirigierte Reinhold Felthaus "Adiemus" des zeitgenössischen Komponisten Karl Jenkins ruhig und besonnen - das Stück mit seinem getragenen Chorgesang umnebelte die Besucher wie auf Wolken schwebend.

Danach, bei "Danzón Nr.2" aus dem Jahre 1994 von Arturo Márquez mit seiner vehementen Rhythmik, sprang Felthaus beinahe aus dem Anzug. Die gepfefferte Musik ließ die Luft vibrieren. "Musik mit Wumms", kommentierte es anschließend der Moderator.

Ein ganz besonderes Lob verdienten die Arrangeure. Sylvia Wimmershoff und Alfred Karnowka hatten stets das richtige Händchen, die Stücke so aufzubereiten, dass Orchester, Chor und Band aufeinander zugingen. Gut zu beobachten bei den Medleys. "James Bond" und "Swing" (beide arrangiert von Wimmershoff) forcierten die drei formidablen Jokebox-Sängerinnen Verena Köplin, Steffi Steglich und Andrea Wolter sowie den Projektchor. Im "Irish Medley" (Dirigat und Arrangement Karnowka) standen die Orchester im Vordergrund.

Die Streicher konnten ordentlich irisch "fiddlen", die Harfe blitzte auf und der Chor sang ein bewegendes "Danny Boy". Raffiniert kreativ vollendete "With a Little Help" in der Version von Joe Cocker am Ende "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" (Arrangement Karnowka). Hier kam die große Stunde des Jokebox-Sängers Ralf Becker. Neben seinen komödiantischen Aktionen und gesanglichen Qualitäten konnte er auch mit seinem Cocker-Urschrei bei den Leuten punkten.

"Ich konnte kaum sitzen bleiben, ich wollte tanzen", sagte die strahlende Besucherin Andrea Epking. Nach mit Pause dreieinhalb Stunden überaus begeisternder Musik läuteten "Viva la Vida" (Coldplay) und die englischen "Night of the Proms"- Hymnen "Pomp and Circumstance" (Edward Elgar) sowie "Music" (John Miles) das Ende ein. Dazu wedelten die Besucher allesamt mit Leuchtröhrchen, sangen und spendeten enthusiastisch Standing Ovations.

(bege)
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