Aktion gegen Rassismus in Wermelskirchen Christian Lindner stellt sich der Mahnwache

Wermelskirchen · Nur wenige Protestler bezogen am Samstag Aufstellung vor dem Rathaus.

 Gespräch vor dem Rathaus: Christian Lindner stellte sich den sechs Protestlern.

Gespräch vor dem Rathaus: Christian Lindner stellte sich den sechs Protestlern.

Foto: Theresa Demski

Schon im Vorhinein hatte der Besuch von Christian Lindner beim ersten Unternehmertag für Aufregung gesorgt. Während Wermelskirchen eigentlich immer ein Heimspiel für den Liberalen ist, hatte sich nach den Ereignissen in Erfurt zum Besuch des FDP-Chefs eine Mahnwache angekündigt. Die Resonanz war überschaubar: Sechs Protestler nahmen auf Einladung von Mike Galow (Die Linke) eine halbe Stunde vor der geplanten Ankunft Lindners Aufstellung vor dem Haupteingang. Ihre Botschaft: „Kein Paktieren mit Faschisten.“

Christian Lindner nahm dann nicht – wie von vielen erwartet – den Nebeneingang. Stattdessen stellte er sich dem Gespräch mit den Protestlern. „Nie wieder Faschismus. Nie wieder Rassismus“, betonte er, „da sind wir uns völlig einig.“ Dann betonte er: Es habe keine Absprachen mit der AfD in Thüringen gegeben und es werde keine geben. Und trotz der deutlichen Kritik, dass die Linke die DDR weiterhin nicht als Unrechtsstaat anerkenne, wolle die FDP auch künftig „fallweise und sachbezogen“ mit der Linken zusammenarbeiten.

Das wiederholte Lindner auch, als er zum Vortrag über Digitalisierung im Ratssaal angekommen war. Während Mike Galow vor dem Rathaus erklärte, er sei zufrieden mit der Begegnung gewesen und der Möglichkeit, den Protest zu formulieren, stand Lindner vor rund 100 Zuhörern im Saal. Wegen der geringen Resonanz an der Mahnwache gab es dort heiteres Gelächter, aber Lindner lenkte ein: „Thüringen ist wirklich eine ernste Sache.“ Die Begegnung mit der Mahnwache habe er als kollegial und freundschaftlich empfunden.

Dankmar Stolz von der WIW hatte schon zu Beginn des Tages Stellung bezogen: „Wir finden es gut, dass die Menschen demonstrieren und gegen Rassismus auf die Straße gehen“, betonte er, „lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.“

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