Bürgerzentrum Vokalmusik in zahlreichen Facetten beim großen Festival der Chöre

Wermelskirchen · Zum dritten Mal hatte der MGV Niederwermelskirchen zum beliebten Festival eingeladen. 13 Chöre waren der Einladung gefolgt. Sie sorgten den ganzen Tag über für fröhliche Melodien und beste Stimmung

 Der Chor Reharmonie aus Wermelskirchen besteht ausschließlich aus Sängern, die einen Schlaganfall erlitten haben.

Der Chor Reharmonie aus Wermelskirchen besteht ausschließlich aus Sängern, die einen Schlaganfall erlitten haben.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Große schwarze Mappen, bunte Schals oder weiße Hemden gehörten am Sonntag zur Standardausstattung im Bürgerzentrum. Es brummte und summte, pfiff und klang in allen Ecken. Zum dritten Mal hatte der MGV Niederwermelskirchen zum beliebten Festival eingeladen. 13 Chöre waren der Einladung gefolgt. Sie sorgten den ganzen Tag über für fröhliche Melodien und beste Stimmung. Die Besucher freuten sich über die Geselligkeit und zahlreiche Melodien. „Die große Anzahl der Besucher zeigt uns: Die Musik wird honoriert“, sagte Marcus Kirstein, Vorsitzender des MGV Niederwermelskirchen. Und tatsächlich waren schon am Mittag alle Stühle besetzt, dazu kamen etwa 250 Musiker, die den Tag über auf der Bühne standen.

„Die Stimmung ist bestens, das Konzept hat sich bewährt“, sagte Kirstein und erinnerte an Zeiten, in denen 100 Gäste zum Hoffest unter freiem Himmel nach Ellinghausen gekommen waren. Es war dem MGV alles andere als leicht gefallen, das Fest in bewährter Form aufzugeben, aber nicht nur neue Vorschriften, sondern auch das zunehmende Durchschnittsalter hätten ein Umdenken nötig gemacht.

Zum dritten Mal hatte der MGV Niederwermelskirchen nun also ins Bürgerzentrum eingeladen – was deutlich weniger Arbeit für die Gastgeber, aber das gleiche musikalische Vergnügen bedeutete. Während die fleißigen Kellner mit gut gefüllten Tellern durch die Reihen flitzten, gaben sich die Sänger auf der Bühne die Klinke in die Hand.

Statt des Gastgebers eröffnete nach dem Gottesdienst die Chorgemeinschaft „Auf der Höhe“ den musikalischen Reigen. „Dem Chor war nur dieser frühe Termin möglich“, sagte Kirstein, „und dann singen wir eben später.“ Nach den befreundeten Sängern aus Solingen, war der MGV Burg an der Wupper an der Reihe, der Unterstützung von Sängern aus Merscheid bekam. Als erstes heimisches Ensemble stand der Chor Reharmonie auf der Bühne. Die Sänger, die sich allesamt von einem Schlaganfall erholen, brachten so viel Lebensfreude auf die Bühne, dass das gut aufgelegte Publikum fröhliche applaudierte.

Mit Begeisterung sparten die Zuhörer auch beim Auftritt des Kirchenchores Hilgen-Neuenhaus nicht, den Peter Rinne wie gewohnt locker durch das Programm führte. Bella Melodica, der MGV Dhünn, der Leverkusener Damenchor Bergisches Echo, der Lüttringhauser Frauenchor, die Vokaladies, Benedictus aus Wuppertal und der MGV Lützenkirchen folgten. Jeder hatte eine musikalische Spezialität im Gepäck – ob „Bella Melodica“, die ihr Publikum zum Schunkeln einluden oder der MGV Dhünn, dessen Dirigent Jürgen Kohlgrüber seine geschulte Bass-Bariton-Stimme für ein berührendes Solo nutzte.

Bevor die Fuhrmänner den Schlussakkord setzten, stimmten die vereinigten bergischen Chöre zum Heimatlied an. Der bewegende Glanzpunkt des Festivals.

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