Wermelskirchen CDU und WNKUWG für eine neue Polizeiwache - Erster DJ-Workshop in der Musikschule

Wermelskirchen · In der Debatte um die Polizeiwache haben sich Thorsten Schmalt von der CDU sowie Henning Rehse und Jan Paas für WNKUWG öffentlich für die Schließung ausgesprochen und erneuern dies nun in weiteren Stellungnahmen.

Diese drei Ratsherren sprechen sich für eine Zentralisierung der Polizeiwache aus. CDU-Ratsherr Thorsten Schmalt meint, es sei nicht nur eine zentrale Aufgabe der Politik, die Sorgen der Bürger aufzunehmen. Man müsse diese auch prüfen, deshalb appelliere er an die Vernunft der Bürger, so Schmalt. Seiner Kenntnis nach gebe es Pläne im Innenministerium, die Kreispolizeibehörde mit Köln zusammen zu legen: "Dann sind unsere Einflussmöglichkeiten im Innenministerium gleich null. Dann ist es doch viel besser, jetzt eine neue Wache, als später überhaupt keine Wache mehr zu haben", argumentiert Schmalt.

WNKUWG stellt Forderungen auf

WNKUWG-Fraktionsvorsitzender Henning Rehse legt seine Positionen zur Polizeiarbeit in Wermelskirchen vor. Er fordert im Namen von WNKUWG ein Mehr an Sicherheit und Ordnung in Wermelskirchen. Er fordert ein Mehr an Polizeipräsenz, sei es mittels Streifenwagen, Motorrad oder Fußstreifen auf den Straßen Wermelskirchens. Er spricht sich für eine optimale personelle wie auch sächliche Ausstattung der Polizei aus. Und WNKUWG begrüße den Neubau einer Polizeiwache im und für den Nordkreis. Man stelle sich dabei einen Standort an der B51 zwischen der alten Schule Neuenhaus und dem Ortsteil Hilgen vor. Außerdem fordern WNKUWG die Aufrechterhaltung einer Anlaufstelle für die Bürger in der Innenstadt, vorzugsweise im Bereich des Rathauses.

"Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn eine Polizeistation neu gebaut wird und dadurch die Polizeipräsenz in der Stadt auf Jahrzehnte sichergestellt und die Arbeit der Polizei optimiert wird?", fragt Rehse. Es liege in der Natur des Menschen, Angst vor Veränderungen zu haben. Und Wermelskirchen erscheine ihm zur Zeit wie eine "Geht-nicht-Stadt", meint er. Als Beispiele, der Wermelskirchener gegen etwas zu sein, nennt er abgesehen vom Neubau der Polizeiwache die Einwände von Einzelhändlern gegen das neue Einkaufszentrum an der Telegrafenstraße.

Er nennt auch den Einwand von Marco Lerch vom Verein Rollrausch gegen die neue Halle. (Anmerkung der Redaktion: berichtet wurde aber, dass Lerch nicht die Meinung des Vereins vertritt und Bürgermeister, Technischer Dezernent und Fraktionen sich des Themas angenommen haben und annehmen werden).

Und schließlich führt Rehse das Beispiel der von WNKUWG beantragten Abbaus der Fußgängerampeln auf der Eich an, gegen den sich, wie die BM am Samstag berichtete, mittlerweile Schüler, Schülereltern, Behinderte und auch die Stadtverwaltung selbst aussprechen.

Jan Paas (WNKUWG) erklärt: "Mitglieder des Rates sollten nicht nur über Wünschenswertes reden, sondern vor allem über Machbares. Der Bürgerwille ist richtig und uns allen wichtig, er muss aber auch umsetzbar sein."

Wermelskirchen Zum ersteh DJ-Workshop hat die Musikschule eingeladen. Ein Tisch ist voll gepackt mit Technik. Überall wimmelt es von Knöpfen und Schiebern, Lautsprechern und Kabeln. "Das ist eine heikle Sache. Wenn man Pech hat und kommt erst nachts um eins in einen Club, macht mit dem vorangegangenen DJ eine Übergabe, dann kann es schon mal hektisch werden. Und nicht selten gibt es Kabelsalat. Marcus Worgull und DJ Dayner wissen, wovon sie reden.

Die beiden DJs haben es sich an diesem Wochenende in den Räumen der Musikschule zur Aufgabe gemacht, sechs interessierte Jugendliche in die Welt des Scratchens einzuweisen. "Die Idee ist schon sehr alt", verrät Thomas Kinzel von der Musikschule. Er leitet das "Musiklabor", welches sich musikalischen Experimenten jenseits der klassischen Tätigkeiten annimmt.

Europameister unterrichtet

An zwei Tagen zu je fünf Stunden bekommen die Teilnehmer, davon fünf Jungs und ein Mädchen, zwischen 15 und 19 Jahren intensiven Unterricht. "Das Ziel ist nicht, nach zwei Tagen fertige DJs aus den Teilnehmern zu machen", erklärt Kinzel. Doch die Teilnehmer bekommen einen Einblick in das Equipment, die Historie des DJ-Berufes sowie praktischen Unterricht. Die meisten kennen sich bereits mit eigenen Misch-Programmen aus, doch der detaillierte Einblick in gängige Computerprogramme darf nicht fehlen. Da kann ihnen der Europameister 2004 im Teamscratchen, Marcus Worgull, doch noch etwas beibringen. Leuchtende Augen bekommen die Teilnehmer beim Anblick der Vinylplatten. "Alle sagen, es gäbe ein Vinyl-Revival, doch das ist eher eine romantische Angelegenheit", verrät Worgull. Die Entwicklung gehe von den CDs jetzt auf Software-Programme. "Es wird alles viel technischer. Irgendwann kommt man in einen Club und muss einfach seinen USB-Stick anschließen und es läuft."

Dann zeigen die beiden DJs ihr Können und plaudern aus dem Nähkästchen. Die Hektik des Berufs, Clubatmosphäre und was wirklich hinter den Turntables läuft. Ein Beruf aus Leidenschaft ist das DJ-Dasein. Die Teilnehmer stellen Fragen. Die DJs werkeln und erzählen. Eine Wiederholung schließt Kinzel nicht aus. "Vielleicht planen wir dann alles längerfristig, um eine höhere Teilnehmerzahl zu garantieren," kündigt der Fachbereichsleiter an.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort