Wermelskirchen CDU kämpft weiter um Ausbau der L 409

Wermelskirchen · Es waren schlechte Nachrichten für Wermelskirchen, die der CDU-Landtagsabgeordnete Rainer Deppe Mitte September erhielt: Die rot-grüne Landesregierung hatte eine Streichliste für den Straßenbau in NRW vorgestellt. Auch der geplante Ausbau der Landstraße 409 zwischen Stauwurzel und Halzenberg wurde gestoppt. Von 116 Straßenbauprojekten der Prioritätenstufe 1 – dazu zählt die L 409 – werden nur noch 37 Projekte mit Priorität weiterverfolgt.

 Präsenz vor Ort im Landratswahlkampf (v.l.): Rainer Deppe, Lutz Lienenkämper, Dr. André Benedict Prusa und Volker Schmitz.

Präsenz vor Ort im Landratswahlkampf (v.l.): Rainer Deppe, Lutz Lienenkämper, Dr. André Benedict Prusa und Volker Schmitz.

Foto: Hans Dörner

"Rot-Grün hat mehr als ein Jahr gebraucht, um überhaupt eine Liste vorzulegen, wie mit den Straßenbauprojekten umgegangen werden soll", sagte Lutz Lienenkämper, von 2009 bis 2010 NRW-Verkehrsminister, gestern bei einer Ortsbegehung in Halzenberg. Ihm liegt der Ausbau der L 409 besonders am Herzen, da er " "nicht nur zur Verbesserung der Straßenverhältnisse wichtig ist, sondern vor allem aufgrund des Trinkwasserschutzes". Mit einer landesweiten Aktion geht die CDU derzeit gegen die Streichliste der Landesregierung vor. "Man muss den Missmut der Menschen aus den Regionen nach Düsseldorf tragen", sagte Lienenkämper und fügte an: "Wir werden weiter um den Ausbau der L 409 kämpfen, um zu zeigen, dass es so nicht geht." Wobei er aber die Erfolgsaussichten zurzeit als gering einschätzt. "Solange Rot-Grün regiert, glaube ich nicht, dass der Ausbau realisiert wird", betonte Lienenkämper.

Wermelskirchen wartet seit 35 Jahren auf eine ordentliche Straße zwischen Stauwurzel und Halzenberg. Durch den Bau der Trinkwassertalsperre waren drei Straßenverbindungen ersatzlos weggefallen. Seitdem nehmen die beiden verblieben Querungen der Dhünn die kompletten Verkehrsströme auf. Auf der südlichen Seite der Dhünn-Talsperre ist der Ausbau der Straße bereits erfolgt. An der Nordseite hatte es 2010 bereits erste Vermessungsarbeiten an der Landstraße gegeben, nun liegt das Projekt auf Eis. Die Kosten für den Ausbau der L 409 sind mit 2,3 Millionen Euro veranschlagt.

Zustand der Fahrbahn ausreichend

Deppe hatte im August eine Anfrage zur L 409 im Landtag gestellt – gestern erhielt er eine Antwort, "die sehr schwammig formuliert ist". Der Landesbetrieb Straßenbau betreibe derzeit die Beschaffung des Baurechts; sobald das Baurecht vorliege, werde über die Ausweisung des Vorhabens im Landesstraßenbauprogramm entschieden, hieß es. Zudem habe die Landesregierung das Projekt im Landesstraßenbedarfsplan verankert, um das Trinkwasser aus den anliegenden Wasserschutzzonen dauerhaft zu schützen. Der Zustand der Fahrbahn wird nach Ansicht der Landesregierung "für alle Verkehrsteilnehmer als ausreichend verkehrssicher angesehen".

(RP)
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