Wermelskirchen CDU im Findungsprozess

Wermelskirchen · Wird die stärkste Fraktion im Stadtrat bei der nächsten Kommunalwahl mit eigenem Bürgermeister-Kandidaten gegen Eric Weik antreten? Volker Schmitz erwartet spätestens bis zum Jahreswechsel dazu einen Beschluss.

Die Neubesetzung des CDU-Stadtverbandsvorsitzenden-Posten mit Volker Schmitz, verbunden mit der Mahnung des Ehrenbürgers und CDU-Altbürgermeisters Heinz Voetmann, sich als Partei deutlicher zu profilieren und zu entscheiden, ob man sich vom amtierenden Bürgermeister absetzen wolle oder nicht, nährt Spekulationen über den Weg der stärksten Kraft in dieser Stadt. Seit Wochen schon tauchen Namen auf über mögliche Bürgermeister-Kandidaten der CDU; Volker Schmitz erklärte gestern klipp und klar, dass die Vorbereitung der Kommunalwahl 2009 eine wichtige, aber nicht seine vordringliche Aufgabe drei Tage nach der Wahl sei.

Dennoch ist die CDU im eigenen Findungsprozess: Die Partei hat längst mit übergeordneten CDU-Organen wie die Kommunalpolitische Vereinigung (KPV) und die Konrad-Adenauer-Stiftung Kontakt aufgenommen und lässt sich beraten, wie man am besten vorgehen soll.

Deutlich wird auch, dass innerhalb der CDU erstmals ein Beschluss notwendig sein könnte zu entscheiden, wie die Partei 2009 in den Kommunalwahlkampf gehen werde – mit oder ohne eigenem Kandidaten. „So ein Grundsatzbeschluss wird nicht allzu lange auf sich warten lassen“, erklärte Schmitz gestern auf Anfrage. Er rechnet damit Ende 2007, spätestens Anfang 2008.

Einer der hochgehandelten Bürgermeister-Kandidaten der CDU ist derzeit ein guter Freund des Stadtverbandesvorsitzenden: Ulrich Kowalewski. Der Dabringhausener ist seit 2001 Beigeordneter der Stadt Rösrath und gilt als Verwaltungsfachmann, nicht als Parteipolitiker. Kowalewski, von 1994 bis 2000 Ratsmitglied, ist jetzt wieder häufiger präsent: Er ist im Vorstand des CDU-Ortsvereins Dhünn und jetzt zum Beisitzer des Stadtverbandes gewählt worden.

Frage stellt sich nicht

„Die Frage eines Bürgermeister-Kandidaten Ulrich Kowalewski stellt sich uns momentan überhaupt noch nicht“, so Schmitz. So müsste erst einmal ein Profil erarbeitet werden, was die Partei haben wolle. „Auch dafür holen wir uns Unterstützung.“ Personelle Gedanken habe man sich noch nicht gemacht.

Auch Kowalewski zeigte sich gestern überrascht darüber, was derzeit kolportiert werde. „Dagegen kann ich mich leider nicht wehren“, so der 42-Jährige. Schon bei der Aufstellung von Michael Heckmann sei er ins Gespräch gebracht worden, was ihn sehr verärgert habe, denn er habe auch damals keine Ambitionen gehabt. In Dhünn sei er immer noch verwurzelt und unterstütze deshalb Ulrich Schmitz; beruflich habe er in Rösrath einen verantwortlichen Posten und fühle sich dort „sehr wohl“. Für ihn stelle sich die schwerwiegende Entscheidung für eine Bürgermeister-Kandidatur in Wermelskirchen nicht: „Ich stehe 2008 in Rösrath zur Wiederwahl. Das ist mein Ziel.“ Zudem habe die CDU nicht mit ihm gesprochen – „weder offiziell noch inoffiziell“, rückt er alle Spekulationen gerade.

(RP)
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