Wermelskirchen Buslinien: Bootet die Wupsi Wiedenhoff aus?

Wermelskirchen · Der Rheinisch-Bergische Kreis und die Stadt Leverkusen wollen sechs Linien per Direktvergabe an die Wupsi geben.

 Symbolisches Foto vom Opladener Busbahnhof: Noch bedient Wiedenhoff die Linie 240, doch ab Ende 2016 könnte das anders sein. Die Wupsi steht schon in den Startlöchern.

Symbolisches Foto vom Opladener Busbahnhof: Noch bedient Wiedenhoff die Linie 240, doch ab Ende 2016 könnte das anders sein. Die Wupsi steht schon in den Startlöchern.

Foto: uwe miserius

Das Kraftverkehrsunternehmen Wiedenhoff steht offenbar vor einem der größten Rückschläge in seiner Firmengeschichte. Dem Busunternehmen mit Witzheldener Wurzeln, dessen Zentrale mittlerweile in Burscheid liegt, droht der Verlust von insgesamt sechs Buslinien, die teilweise sehr hohes Fahrgast-Aufkommen bieten.

Laut einer Beschlussvorlage für den Kreistag erwägen Kreis sowie die Stadt Leverkusen offenbar die Direktvergabe dieser Linien an die Kraftverkehr Wupper-Sieg AG (Wupsi). Es geht auf Seiten des Kreises laut BM-Informationen um einen sechsstelligen Euro-Betrag, der damit eingespart werden soll. Für Leverkusen kommt noch ein weiterer Betrag hinzu. Betroffen sind demnach die Linien:

240 Opladen Busbahnhof - Bergisch Neukirchen - Burscheid - Hilgen (Wermelskirchen - Dabringhausen)

240 Lennep Bahnhof - Bergisch Born - Industriegebiet - Wermelskirchen Busbahnhof

Betroffen sind auch die Linien 250, 252, 255 und die N8. Möglich wird das Ganze im Rahmen der sogenannten Direktvergabe. Der öffentliche Dienstleistungsauftrag mit Wiedenhoff läuft zum 12. Dezember kommenden Jahres aus. Da die Wupsi in Teilen der Stadt Leverkusen und dem Kreis gehört, können die Gesellschafter im Zuge eines sogenannten Direkt-Vergabeverfahrens die Ausschreibung umgehen.

Bei der Firma Wiedenhoff war keine Auskunft zu erhalten. Wupsi-Vorstandschef Marc Kretkowski bestätigte die bevorstehende Übernahme der Wiedenhoff-Linien. "Für uns ist das eine Bestätigung, dass wir mit unserer Restrukturierungspolitik in den vergangenen Jahren richtig gelegen haben", betonte er. Mittlerweile überzeuge die Wupsi eben nicht nur durch ihre günstigeren Kostenstrukturen, sondern auch durch Fahrgast-Zufriedenheit und seit Jahren steigende Fahrgastzahlen. Vorwürfe, die Wupsi erreiche das nur mit Dumping-Löhnen, wies der Geschäftsführer vehement zurück: "Unsere Tarife sind besser als die der privaten Busunternehmer", argumentiert er. Und Unternehmen, die sich jetzt klagten, müssten sich fragen, ob sie nicht auch besser vor Jahren ihren Betrieb schon restrukturiert hätten.

(RP)
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