Wermelskirchen Burscheider kippte Bauschutt ins Eifgen

Wermelskirchen · Polizei und Umweltamt des Kreises waren dem Mann dank mehrerer Zeugenhinweise auf die Schliche gekommen. Der Täter hat die illegale Entsorgung der Baumaterialien gestanden. Er muss nun mit einem hohen Bußgeld rechnen.

 Begutachteten den Umweltschaden im Eifgen, kurz nachdem dieser bemerkt worden war: Diplom-Ingenieurin Kirsten Schulze vom Kreis-Umweltamt und Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann.

Begutachteten den Umweltschaden im Eifgen, kurz nachdem dieser bemerkt worden war: Diplom-Ingenieurin Kirsten Schulze vom Kreis-Umweltamt und Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann.

Foto: Teifel, Udo (tei)

Der Täter, der etwa zwei Tonnen Bauschutt illegal im Eifgental entsorgt hat, ist ermittelt worden. "Durch akribische gemeinsame Ermittlungsarbeit von Polizei und Umweltamt des Rheinisch-Bergischen Kreises ist es gelungen, den Verursacher der illegalen Entsorgung zu finden", teilte die Kreisverwaltung gestern mit.

Ein Mann aus Burscheid hat nach BM-Informationen zugegeben, abends mit einem Pritschenkipper über den Wanderweg A 3 gefahren zu sein und dann unweit des Zugangs zum Wanderparkplatz den Bauschutt im Naturschutzgebiet abgekippt zu haben - ein Teil davon blieb auf dem Weg liegen. Der Mann fuhr gezielt ins Eifgen, um den Bauschutt zu entsorgen. Er kannte sich in Wermelskirchen gut aus. Der im Eifgen abgekippte Bauschutt stammt definitiv von der Kernsanierung eines alten Fachwerkhauses. Durch Proben der Baumaterialien und von der Baustelle in diesem Haus konnte laut Kreis eindeutig nachgewiesen werden, dass das Material identisch ist.

Die Kreisverwaltung war dem Mann dank mehrerer Hinweise von aufmerksamen Zeugen auf die Schliche gekommen. Sie hatten abends den Pritschenwagen im Eifgen beobachtet. "Der Ermittlungserfolg glückte nicht zuletzt auch durch die Mithilfe der Bevölkerung, die wichtige Hinweise lieferte", teilte der Kreis mit.

 Aufwendige Entsorgung: Ralf Magney leerte den Speiskübel über der Kippe. Rudi Hachenberg (hinten) dirigierte den Ladekran.

Aufwendige Entsorgung: Ralf Magney leerte den Speiskübel über der Kippe. Rudi Hachenberg (hinten) dirigierte den Ladekran.

Foto: Moll (Archiv)

Für die Entsorgung des Bauschutts war der Täter extra nach Wermelskirchen gefahren. Das Fachwerkhaus, das kernsaniert wurde, befindet sich nach BM-Informationen nicht im Kreisgebiet. Die Entsorgung der Baumaterialien war äußerst aufwendig. In mühevoller Handarbeit musste der Bauschutt aus dem Eifgenbach geholt werden. Andreas Fenseler von der Firma "Magney Ölwehr" stand in Gummistiefeln im Bach und schaufelte die Reste aus dem Bachbett. Rudi Hachenberg fuhr mit seinem 25 Tonnen schweren Lkw-Ladekran rückwärts bis zur Einsatzstelle auf dem Wanderweg. Der Kranausleger wurde bis auf acht Meter ausgefahren, so dass der Speiskübel zehn Meter tief heruntergelassen wurde, wo ihn Fenseler befüllte. Der Hang musste mit der Harke mühevoll abgezogen werden.

Auf den Täter kommen nun hohe Kosten zu. "Im Zuge eines Ordnungswiedrigkeitsverfahrens muss er mit einem erheblichen Bußgeld rechnen", teilte die Kreisverwaltung mit. Eine genaue Summe nannte sie nicht. Nur so viel: Die legale Entsorgung der zwei Tonnen Bauschutt hätte mit lediglich 200 bis 300 Euro nur einen Bruchteil der Kosten ausgemacht, die jetzt auf den Verursacher zukommen.

Außerdem ist laut Kreis davon auszugehen, dass die Stadt Wermelskirchen dem Verursacher die entstandenen Kosten für die aufwendige Entsorgung des Bauschutts in Rechnung stellen wird. "Man sieht, es lohnt sich nicht, Abfälle wild zu entsorgen", teilte die Kreisverwaltung mit.

(RP)
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