Wermelskirchen Bürgerforum kehrt nicht zur CDU zurück
Wermelskirchen · Die im Februar 2004 gegründete Wählergemeinschaft wird auch nach der Kommunalwahl eigenständig bleiben. Eine Rückkehr zur CDU sei definitiv ausgeschlossen. Morgen Abend gibt's eine Feierstunde zum zehnjährigen Bestehen.
Seit mittlerweile zehn Jahren gibt es das Bürgerforum — und auch in Zukunft wird die Wählergemeinschaft eigenständig bleiben. Eine von der CDU angestrebte Rückkehr wird es nicht geben. Das stellten die Gründungsmitglieder Friedel Burghoff, Manfred Schmitz-Mohr und Antje Buhl (früher Hofrichter) gestern in einem Pressegespräch klar. "Für uns kommt eine Rückkehr zur CDU nicht infrage", sagte Schmitz-Mohr. Und Antje Buhl ergänzte: "Drei Viertel unserer Mitglieder würden laut eigener Aussage ausscheiden, wenn wir uns der CDU wieder anschließen würden. Auch die neuen Leute betonen, dass sie sich dem Bürgerforum anschließen wollen und nicht der CDU."
Auch wenn es eine Rückkehr zur CDU nicht geben werde, soll dies nichts an der professionellen und konstruktiven Zusammenarbeit mit den Christdemokraten ändern. Vor zehn Jahren habe das noch anders ausgesehen, erinnert sich Schmitz-Mohr. "Ich war erschrocken, wie sehr uns die CDU-Mitglieder nach der Gründung des Bürgerforums damals geschnitten haben. Das hat sich in den vergangenen Jahren aber erheblich gebessert. Heute ist das persönliche Verhältnis wieder viel besser", sagte Schmitz-Mohr. Trotzdem seien sich die aktuell 56 Mitglieder der Wählergemeinschaft einig, dass man autonom weitermache. "Wir haben zu keiner Sekunde bereut, diesen Schritt gegangen zu sein", betonte Fraktionsvorsitzender Friedel Burghoff. Was ihn besonders freut: "Es gab in den vergangenen zehn Jahren bei uns keine Eskalationen, wir arbeiten konstruktiv in einer harmonischen Atmosphäre zusammen." Und Antje Buhl ergänzte: "Bei uns läuft alles freundschaftlich ab, wir sind ein gutes Team." Man versuche, sich nach intensiven Diskussionen zu einigen — auch wenn das nicht immer gelinge. "Aber auch wenn wir anderer Meinung sind, können wir abends zusammen ein Bier trinken. Diese Atmosphäre erleichtert die Arbeit enorm", sagte Schmitz-Mohr.
Nach der Gründung im Jahr 2004 habe man natürlich nicht gewusst, ob die Wähler in Wermelskirchen die Arbeit des Bürgerforums honorieren und der Wählergemeinschaft ihre Stimmen geben würden. "Wir hatten gehofft, dass es bei der Wahl 2004 drei Leute in den Stadtrat schaffen — es wurden acht Ratsmitglieder. Das war für uns ein großer Erfolg", sagte Burghoff. Aktuell sind zehn Mitglieder des Bürgerforums im Rat vertreten. Burghoff und Co. hoffen, dass dies auch nach dem 25. Mai so ist. "Wir würden gerne so stark bleiben, wie wir sind. Wenn wir das Ergebnis von 2009 wieder erreichen könnten, wären wir zufrieden", berichtete Schmitz-Mohr. Die Wählergemeinschaft gibt sich kämpferisch, dieses Ziel auch zu erreichen. "Wir vertrauen den Wählern", sagte Burghoff. Zwei Ratsmitglieder sind dann aber nicht mehr dabei: Horst Krüger und Peter Scheben stehen aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung, teilte Burghoff mit. "Wir haben aber einige junge Leute hinzugewonnen", fügte Antje Buhl hinzu. Man habe sich intensiv mit der Aufstellung der Direktkandidaten befasst. Diese werden am 11. März offiziell vorgestellt. Burghoff: "Wir haben eine gute Mannschaft zusammen."