8000 Fahrgäste in Wermelskirchen Bürgerbusverein plant mit Niederflurbus

Wermelskirchen · Rollstuhlfahrer könnten mit einem neuen Niederflurbus endlich mitgenommen werden. Doch 35.000 Euro müsste der Verein zuzahlen.

Bürgerbusverein sammelt für Niederflurbus
Foto: Wolfgang Craen

Viele interessierte Bürgerbusfahrer drängelten sich am Freitag auf dem Loches-Platz vor einem Niederflurbus der Firma TS Fahrzeugtechnik aus Weida/Thüringen. „Der Bürgerbusverein Wermelskirchen beabsichtigt, im kommenden Jahr im Rahmen der Neubeschaffung ein solches Niederflurfahrzeug anzuschaffen“, sagte der Vorsitzende Wolfgang Craen.

Die VHS Bergisch Land hatte im Rahmen ihrer Reihe „Hinter den Kulissen … des Bürgerbusvereins“ eine informelle Information angeregt. Daher bot sich eine Vorstellung des vom Land NRW geförderten Fahrzeugs im nächsten Jahr an. Um einen Einstieg auch für ältere Fahrgäste mit Rollatoren möglich zu machen, wird ein Niederflurfahrzeug vom Verein favorisiert. Craen: „Heute muss der Fahrer an den Haltestellen jeweils aussteigen und den Rollator des Fahrgastes im Kofferraum verstauen. Eine Beförderung von Rollstühlen sind überhaupt nicht möglich.“

  ◀  Einen solchen Niederflurbus möchte der Bürgerbusverein im nächsten Jahr anschaffen.  Rollstuhlfahrerin Petra Sprenger testet  die Einstiegsmöglichkeit des Fahrzeuges.     ▶  Armin Schmitz kommt mit seinem Rollator viel besser in den Bürgerbus.   Fotos: Wolfgang Craen

◀ Einen solchen Niederflurbus möchte der Bürgerbusverein im nächsten Jahr anschaffen.  Rollstuhlfahrerin Petra Sprenger testet  die Einstiegsmöglichkeit des Fahrzeuges. ▶ Armin Schmitz kommt mit seinem Rollator viel besser in den Bürgerbus. Fotos: Wolfgang Craen

Foto: Wolfgang Craen

Armin Schmitz zeigte dann auch den problemlosen Einstieg mit seinem Rollator in das Fahrzeug. Bei Niederflurfahrzeugen kann der Fahrgast seine Gehhilfe einfach mit in das Fahrzeug nehmen und mit Halteschlaufen im Fahrzeug sichern. Auch ist es möglich einen Rollstuhl, mit Hilfe des Fahrers, im Fahrzeug mit den entsprechenden Sicherungen, zu befördern. Allerdings ist der Zeitaufwand groß und der Fahrplan gerät in Gefahr.

Petra Sprenger, Vorsitzende des Beirats für Menschen mit Behinderung in Wermelskirchen, demonstrierte mit ihrem Rollstuhl, wo die Grenzen bei der Beförderung für Rollstuhlfahrer, auch im Niederflurbereich des Bürgerbusses, liegen. Da es zurzeit keines dieser Fahrzeuge „von der Stange“ gibt, werden diese Busse aufwändig hergestellt und kosten ca. 95.000 Euro. Das Land NRW fördert die Anschaffung mit 60.000 Euro. Den Fehlbetrag muss der Verein durch Spenden und weitere Zuschüsse aufbringen.

Der Bürgerbusverein Wermelskirchen fährt auf seiner Route die Strecke aus der Innenstadt zum einen in Richtung Wirtsmühle, Belten, Buchholzen, Durholzen, Hebbinghausen und zurück, sowie in der anderen Richtung über den REWE-Einkaufsmarkt, Sellscheid, Oberburg, Höhrath, Unterwinkelhausen, Oberwinkelhausen und wieder zurück in die Stadt. Craen: „35 ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer stellen ihre Freizeit im Dienste der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung.“

Rund 8000 Fahrgäste im Jahr nutzen den Bürgerbus, und die „zumeist älteren Mitbürger freuen sich, gerade im ländlichen Raum mobil zu sein“, weiß Craen.

Durch natürliche Abgänge bei dem Fahrpersonal ist es auch ständig erforderlich, dass neue Fahrerinnen und Fahrer nachrücken. Wer sich also berufen fühlt, für die Allgemeinheit einige Stunden im Monat für seine Mitmenschen tätig
sein zu wollen, kann sich gerne beim Bürgerbusverein Wermelskirchen melden.

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