Wermelskirchen Bürgerbüros: Lasten verteilen

Wermelskirchen · In der Verwaltung wird ein Konzept vorbereitet, das dem Ältestenrat Ende April vorgelegt wird. Unterschriftenaktion wird gut angenommen. CDU-Fraktionschef erwartet auch Vorschlag von seinen Kollegen.

Die vorübergehende Schließung der Bürgerbüros in Dabringhausen und Dhünn bis zum Abschluss der Etatberatungen Ende Mai lässt die Emotionen im Dorf hochkochen.

Die CDU Dabringhausen hat inzwischen eine Unterschriftenaktion gestartet, die gut unterstützt wird. Unbeeindruckt von dieser Aktion bereitet derzeit Bürgermeister Eric Weik für die Sitzung des Ältestenrates einen Vorschlag vor, um die Lasten der Personalknappheit für alle drei Bürgerbüros gleichmäßig zu verteilen.

Die Stadtverwaltung hatte vor 13 Tagen mitgeteilt, bis Ende Mai die Bürgerbüros in Dhünn und Dabringhausen zu schließen. Aufgrund von Personalausfällen war es nicht möglich, diese Bürgerbüros kostenneutral offen zu halten. Dazu hätte Personal eingestellt werden müssen — angesichts der Haushaltssituation war dies nicht tragbar. Bürgermeister Weik hatte den Ältestenrat mit eingebunden; der trägt die Entscheidung der Verwaltung.

Erst Ältestenrat, dann Bürger

Neben herber Kritik gab's auch konkrete Vorschläge aus der Bürgerschaft. So den von Christine Bannier, doch wenigstens einmal in der Woche halbtags in jedem Dorf das Bürgerbüro zu öffnen und dann an diesem Tag das Büro im Rathaus zu schließen. Weik selbst scheint sich mit dieser Idee anzufreunden — er fand sie jedenfalls prima. Welchen Vorschlag er unterbreiten wird, ließ er offen.

"Ich werde erst den Ältestenrat informieren, und dann die Öffentlichkeit." Die Verwaltung werde ein Konzept vorschlagen, mit dem alle leben werden könne, versprach er: "Es muss den gleichen Einspareffekt haben wie die Schließung." Der Vorschlag, soviel ließ er raus, solle danach "zügig umgesetzt" werden.

Für die Unterschriftenaktion der CDU Dabringhausen hat Weik nichts übrig. "Der CDU-Fraktionsvorsitzende hat die Entscheidung mitgetragen." Er, Weik, habe auch im Wahlkampf nicht "nach jedem Hundekot gegriffen" und werde es jetzt auch nicht tun. Als völligen Blödsinn bezeichnete er unterschwellige Anspielungen, es solle auf Kosten der Außenbezirke gespart werden. "Die Stadtverwaltung setzt sich für alle ein — für Dhünner wie Dabringhausener wie Wermelskirchener", nannte er nur einige Bezirke.

Für Volker Schmitz, Fraktionsvorsitzender und Stadtverbandsvorsitzender der CDU, gebe es Zahlen, die schon "das Herz spalten": Für sieben Leute, die das Bürgerbüro Dhünn zur Beratung aufsuchten, könne es nicht zehn Stunden die Woche geöffnet haben. Das sei unverhältnismäßig. Für das Abholen zum Beispiel des Müllkalenders müsse es Alternativen geben.

Mit Martin Bosbach sei die Aktion abgesprochen gewesen: "Für Dabringhausen ist diese Aktion angemessen. Dort gibt es eine andere Struktur. Vor allem ältere Menschen sind von der Schließung stark betroffen." Er erwartet aber mit Abschluss der Aktion auch einen Vorschlag der CDU Dabringhausen.

(RP)
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