Wermelskirchen Büfo rechtfertigt drastische Sparvorschläge

Wermelskirchen · "Wir wollen den städtischen Haushalt in Ordnung bringen", betonen Friedel Burghoff und Peter Scheben vom Bürgerforum. Vor allem Burghoff weiß, dass er sich mit dem Kurs, den Büfo jetzt fährt, nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern teilweise sogar in seiner eigenen Familie unbeliebt macht.

 Friedel Burghoff fällt die Entscheidung zur Zuschusstreichung für die Musikschule besonders schwer.

Friedel Burghoff fällt die Entscheidung zur Zuschusstreichung für die Musikschule besonders schwer.

Foto: H.D.

Denn Büfo will auch den städtischen Zuschuss für die Musikschule streichen: "Schweren Herzens!", betont Burghoff. Schließlich sei einer seiner Söhne im Vorstand der Musikschule, und es habe auch zu Hause schon heftige Diskussionen über den konsequenten Sparkurs von Büfo gegeben.

Musikschulzuschuss streichen

Peter Scheben verdeutlicht aber: Alle müssten endlich verstehen, dass es pro Jahr um fünf Millionen Mindereinnahmen für die Stadt gehe. Und er befürchtet, dass zu der von der Stadtverwaltung anberaumten Bürgerversammlung zur Haushaltskonsolidierung ("Giftliste") nur diejenigen kommen, "die ein ausgesprochenes Interesse daran haben, dass der Kelch an ihrem Verein vorbeigeht".

Deshalb trage Büfo den Vorschlag der Stadt, den Zuschuss von 191 000 Euro für die Musikschule einzusparen, mit. "Die Musikschule liegt mir besonders am Herzen, wir wollen sie auch erhalten, aber das geht nicht auf dem bisherigen Niveau", erklärt Burghoff für seine Fraktion und setzt hinzu: "Mittel, die man nicht (mehr) hat, kann man auch nicht ausgeben." Die Musikschule werde deshalb über eine Erhöhung ihrer Unterrichtsgebühren nachdenken müssen, schlägt er vor.

Theaterkarten teurer machen

Zur Streichung des Zuschusses an den Kulturverein und seiner Teilzeit-Geschäftsführerin Nadja von Foller (Einsparung pro Jahr 30 000 Euro) rechtfertigt sich Büfo erneut. "Kultur ist zwar auch Wirtschaftsförderung. Der Kulturverein liegt mir ebenso am Herzen wie die Musikschule. Es fällt uns schwer, aber wir werden auch dort der Einsparung zustimmen", erklärt Burghoff.

Er habe viele Abonnenten gesprochen und von allen die gleiche Antwort erhalten: "Alle haben gesagt, dass sie Verständnis dafür hätten, wenn sie mehr für die Theaterkarte zahlen müssten", berichtet der Fraktionsvorsitzende. Er gehe davon aus, dass mit der Erhöhung der Eintrittspreise, hochgerechnet auf die etwa 500 Abos, die der Kulturverein habe und einem zusätzlichen Sponsoring der Kulturverein künftig die Arbeit seine Geschäftsführerin selbst bezahlen könne.

Er erkenne die Tatsche, dass die Vorsitzenden von Kulturverein und Musikschule, Christel Reetz und Anke Schopphoff, ihrerseits bereits Sparvorschläge gemacht hätten, betont Burghoff. Büfo müsse aber die Gesamtheit der städtischen Finanzen im Blick halten und deshalb für schmerzliche Einschnitte stimmen.

(RP)
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