Wermelskirchen Büfo-Kehrtwende sorgt für einen Disput

Wermelskirchen · XXL-Markt – Bürgermeister ist verärgert und sorgt sich um das Ansehen der Stadt bei Investoren.

 Die zerstörte Front des alten Rhombus-Werkes dürfte den Bürgern als Anblick wohl länger erhalten bleiben.

Die zerstörte Front des alten Rhombus-Werkes dürfte den Bürgern als Anblick wohl länger erhalten bleiben.

Foto: wnkuwg

XXL-Markt — Bürgermeister ist verärgert und sorgt sich um das Ansehen der Stadt bei Investoren.

Bürgermeister Eric Weik zeigte sich gestern im BM-Gespräch entsetzt über den neuen Kurs des Bürgerforums zur Ansiedlung eines XXL-Edekamarktes auf der Rhombus-Brache. "Es ist nicht gut, wenn man so mit Investoren umgeht. Was ist das für ein Signal nach außen?"

Damit meint Weik die Kehrtwende des Bürgerforums. "Auch das Bürgerforum hat mich beauftragt, dem Solinger Investor ihre Zustimmung zum Projekt zu signalisieren", sagte Weik gestern im BM-Gespräch.

Friedel Burghoff, ehemaliger Fraktionsvorsitzender des Bürgerforums, bestätigt die Kehrtwende. "In einer Bündnisveranstaltung vor einem Viertel- bis halben Jahr wurden wir vom Bürgermeister über die Pläne erstmals informiert. Da habe ich gesagt: ,Wenn in Lennep ein DOC gebaut wird und ein Hilgen ein großer Supermarkt, dann müssen wir überlegen, etwas Adäquates anzubieten'". Damit sei er in die Fraktion gegangen. Er sieht es als seinen "Sündenfall" an, diesen Satz gesagt zu haben: "Ich hätte ihn besser nicht gesagt. Aber wenn ich einen Fehler gemacht habe, stehe ich dazu." Er habe aber nie gesagt, ein XXL-Markt könne angesiedelt werden.

Letzteres hingegen hat der Bürgermeister anders im Ohr. "Ich habe jeden einzelnen Bündnisvertreter angesprochen, um sein Plazet zu bekommen. Friedel Burghoff hat einem XXL-Markt zugestimmt. Da gab es auch kein Vielleicht. Sonst wäre ich nicht losgelaufen und hätte dem Investor signalisiert, dass es vom Bündnis grünes Licht geben wird. Alle haben zugestimmt."

Er sieht in dieser Kehrtwende des Bürgerforums ein schlechtes Signal: "Ich frage mich, und das gilt auch für meine Gesprächspartner, also Investoren, wie kann ich mich und wie können sich andere auf Aussagen verlassen?"

Für die WNKUWG wird's nun spannend. Fraktionsvorsitzender Henning Rehse formuliert das so: "Welche Richtung schlägt nach der gestrigen Berichterstattung in der BM denn nun die CDU mehrheitsbildend ein?" Lasse sie der von ihrem Vorsitzenden Christian Klicki Anfang der Woche formulierten Vorgehensweise Taten folgen oder schlage sie sich auf die Seite der "Rübe-ab-Fraktionen" von SPD, Grünen und Bürgerforum? "Die CDU hat es in der Hand, gemeinsam mit WNKUWG, FDP und Bürgermeister die Zeichen auf eine ganzheitliche Behandlung des Themas zu setzen." Das heißt für den Kommunalpolitiker "Fortschritt und Beendigung des jahrelangen Stillstands".

Und dann folgen, wie gewohnt, die markigen Worte des Fraktionsvorsitzenden: "Oder will die CDU die traditionelle Betonmehrheit der Wermelskirchener Planungspolitik dahingehend weiter zuzementieren, dass sich auf die nächsten zehn Jahre weder auf dem Loches-Platz noch auf dem Rhombus-Gelände nichts tun werde und die Stadt keinen XXL-Markt bekommt?"

(RP)
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