Betrüger erbeuten 50 Euro Dreister Trickbetrug in der Buchhandlung van Wahden

Wermelskirchen · Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren ist Buchhändlerin Gabriele van Wahden Opfer eines Trickbetruges geworden. „Ganz klassisch“, sagt sie und kann schon wieder lachen. Angezeigt hat van Wahden den Betrug nicht.

 Gabriele van Wahden kann schon wieder lachen.

Gabriele van Wahden kann schon wieder lachen.

Foto: Heike Karsten

Am Dienstag gegen 12 Uhr betrat ein Pärchen den Buchladen am Markt in Wermelskirchen. „Sie wollten zwei Lesezeichen kaufen, das Stück für zwei Euro“, berichtet Gabriele van Wahden. Bezahlen wollte das Paar mit einem 100-Euro-Schein. 46 Euro nahm die Buchhändlerin aus der Kasse und gab es den Kunden. Mehr Wechselgeld war aber nicht vorhanden, also ging sie ins Büro, um weiteres Geld zu holen und den zweiten 50-Euro-Schein zu wechseln. Dann aber lehnte das Pärchen das Umtauschen des 100-Euro-Scheins doch ab und verwickelte die Buchhändlerin so geschickt in ein Gespräch, dass sie schlussendlich 50 Euro verlor und das Paar mit der Beute unerkannt fliehen konnte.

„Die ganze Zeit wurde nur sehr gebrochen Deutsch gesprochen, und eine Beschreibung der Täter kann ich auch nicht geben, zumal natürlich beide eine Maske trugen“, sagt van Wahden. Ihre Kollegin hatte ihr noch gesagt, dass sie ein komisches Gefühl bei dem Pärchen hatte. Aber zu spät. Van Wahden war erneut Opfer eines klassischen Betruges. „Dieses Hin- und Her, das ständige Wechseln – das hat das Paar ausgenutzt“, meint van Wahden. Da sie aber immer auch an das Gute im Menschen glauben wolle, könne es natürlich auch ein Versehen gewesen sein. Aber daran glaube sie eigentlich nicht. Eine andere Kundin, sie sich zum Tatzeitpunkt ebenfalls in dem Geschäft aufhielt, zeigte sich auch irritiert. „Ich ärgere mich selbst maßlos“, gibt van Wahden zu. „Eigentlich hatte ich gedacht, nach dem Vorfall vor etwa zwei Jahren sei ich sicher, bin ich aber wohl doch nicht.“

50 Euro seien schmerzlich, gerade in der Corona-Zeit. Sie habe zunächst die Polizeiwache im Bürgerzentrum angerufen. Da dort niemand abhob, habe sie den Gedanken fallen gelassen, den Betrug anzuzeigen. „Ich habe keine Beschreibung der Täter, vielleicht Mitte 30 mit Masken, also habe ich lieber über Facebook vor dem Paar gewarnt und den Stadtmarketingverein WiW gebeten, andere Händler vor der Masche zu warnen und die Info zu streuen“, sagt van Wahden. Sie selbst wolle ihr Verhalten nun noch einmal reflektieren. Denn normalerweise bittet sie alle Kunden, bargeldlos zu zahlen. Nur in diesem Fall jetzt eben nicht. „Deshalb möchte ich in Zukunft schon etwas achtsamer sein“, sagt sie.

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