Wermelskirchen Bogenschießen zur Bluesmusik

Wermelskirchen · Hans-Jürgen Brehm versteht seinen Sport als Ausgleich. "In unserer technischen Zeit, wo die Anforderungen an die Menschen immer größer werden", sagt er, "braucht es auch mal eine kleine Auszeit." Ruhe finden und sich konzentrieren seien die Voraussetzungen fürs Bogenschießen. Seit 2010 betreut Brehm das Bogenprojekt des Vereins "alpha" für Menschen mit und ohne Behinderung. Nun stellte der Verein seine Arbeit bei einem Tag der offenen Tür vor.

"Das hier ist gelebte und gelungene Inklusion", sagt Ulrike Böhm, Leiterin des Sozialpsychologischen Zentrums in Wermelskirchen. Auf der Anlage wird an diesem Samstag niemand betreut, jeder ist willkommen und jeder macht das, was er kann. Das gilt auch für die vielen Helfer, ohne die "alpha" nicht funktionieren würde. Die Allermeisten, die sich engagieren, seien Ehrenamtler, erzählen die Mitarbeiter beim Fest auf der Bogensportanlage in Halzenberg. Für sie ist dieser Tag wie ein großes Familientreffen. Entsprechend ausgelassen ist die Stimmung.

"Am Freitag waren 14 Leute hier und haben alles für unseren Tag der offenen Tür vorbereitet", sagt Hans-Jürgen Brehm und freut sich sichtlich. Maßgeblich zur familiären Atmosphäre tragen Ingrid und Klaus Winter bei, die direkt neben der Anlage wohnen und die Schießhalle gemietet haben. Neben der Halle gibt es eine Schießanlage unter freiem Himmel. Da stehen die Winters nun am Grill, während die Anfänger mit Pfeil und Bogen versuchen, die Zielscheibe zu treffen und der Wipperfürther Musiker Bo Wigger die Versuche mit seiner Bluesmusik unterlegt.

Die "Bergische Bogen Butze" stellt ihre Produkte vor. Dominik Schnepper und seine Schwester Anne betreiben seit einem Jahr ein Bogensportgeschäft samt Werkstatt in Hückeswagen. Ein brauchbares Einsteiger-Set mit Bogen, Handschutz und einigen Pfeilen kostet bei ihnen rund 200 Euro.

Der Verein "alpha", das erzählen die Verantwortlichen beim Sommerfest, plant übrigens, sein Angebot um einen 3-D-Parcour zu erweitern. Dann soll auch auf bewegliche Ziele geschossen werden. Das mache das Bogenschießen noch attraktiver, sagen sie. Denn schließlich kämen nicht nur Bogenschützen zu ihnen, sondern auch Kinder zu Geburtstagsfeiern und Firmen mit ihren Mitarbeitern.

(wsb)
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