Heisser Draht BM-Leserinnen ärgern sich über mangelnde Sauberkeit in der Stadt

Wermelskirchen · Elisabeth Hulverscheidt wohnt gerne an der Berufsschulstraße - "es ist eine wunderschöne Straße, vor allem seit dem Ausbau. Ich fühle mich hier sehr wohl", sagt die 78-jährige BM-Leserin am "Heißen Draht" der Redaktion. Doch eine Sache stört sie gewaltig: "Der Bürgersteig wuchert immer wieder zu. Es ist ein Trauerspiel, wie es dort aussieht", sagt Hulverscheidt.

 Die Hinterlassenschaften der Raucher auf den Wegen der Innenstadt verärgert viele BM-Leser.

Die Hinterlassenschaften der Raucher auf den Wegen der Innenstadt verärgert viele BM-Leser.

Foto: Dackweiler

Das Gras wachse und wachse, stehe bis zu zehn Zentimeter hoch. "Und die Sträucher ranken über den Gehweg, das ist ein Schandfleck", sagt die Wermelskirchenerin verärgert. Und wenn dort mal gemäht werde, was leider nicht regelmäßig der Fall sei, dann bleibe das Gras einfach auf einem Haufen liegen und werde durch den Wind auf der gesamten Straße verteilt, berichtet die Anwohnerin. Sie fragt sich: "Wer ist dafür zuständig, die Grünfläche zu pflegen? Ist es der Grundstückseigentümer? Die Katt? Oder die Stadt?" Sie würde sich bereit erklären, auf der Fläche gegenüber ihres Hauses für Sauberkeit zu sorgen, "die gesamte Fläche schaffe ich aber nicht", sagt die 78-Jährige.

Nach Informationen der Bergischen Morgenpost ist dafür der Eigenbetrieb Kattwinkelsche Fabrik zuständig. Das bestätigte Katt-Leiterin Eva-Maria Ponsar. Sie entschuldigte sich dafür, dass gerade die Pflege nicht optimal sei. "Wir haben einfach zu viel Arbeit, aber zuwenig Personal." Früher hatte der Hausmeister zwei Zivildienstleistende, die ihn dabei unterstützten. Derzeit sei er allein; die beiden Bufdis - zwei Mädchen - seien in Verwaltung und im Kinderbereich tätig. "Wir stellen in der nächsten Saison zwei Männer ein, dann verbessert sich der Personalstand, und dann können wir uns besser um die Pflege kümmern." Sie wolle aber auch jetzt nach dem Rechten schauen. Gleichzeitig kündigte sie wieder das Nachbarschafts-Kaffeetrinken an. "Uns ist an einem nachbarschaftlichen Einvernehmen gelegen. Da können wir über so etwas dann auch reden."

Über die fehlende Sauberkeit in der Innenstadt ärgert sich Bärbel Geiser am "Heißen Draht" der BM. "Der Dreck auf den Bürgersteigen stört mich sehr, ganz schlimm ist es vor dem ehemaligen Kaufpark an der Kölner Straße", sagt die BM-Leserin. Zigarretten, Pizzakartons, Müll liegen oft auf dem Boden herum - "obwohl es genügen Mülleimer in der Innenstadt gibt", sagt Geiser. "Es wird viel gemacht und viel geboten in der Stadt. Dieser Anblick ist einfach traurig." Sie appelliert an ihre Mitbürger, Müll nicht auf den Boden zu werfen, sondern in die Mülleimer. "Die Menschen sollen nicht denken, die ganze Stadt ist ein riesiger Mülleimer."

Ausgetretene Zigaretten auf dem Boden sind auch Marina Müller ein Dorn im Auge - und das sagt sie, obwohl sie selbst starke Raucherin ist. "Ich finde es unmöglich, dass Raucher in der Innenstadt ihre Kippen einfach auf den Gehweg werfen, obwohl es genügend Aschenbecher gibt", sagt die BM-Leserin, die zwei bis drei Schachteln pro Tag raucht. Der Anblick an der Telegrafenstraße, vor dem Rathaus oder dem ehemaligen Ringkaufhaus sei schrecklich. "Ich habe noch nie auch nur eine Zigarette auf den Boden geschmissen, ich habe immer einen Mini-Aschenbecher für die Handtasche dabei", sagt Müller.

Wer Kippen oder Müll einfach auf den Boden wirft, kann vom Ordnungsamt bestraft werden - sofern er auf "frischer Tat ertappt" wird, wie Jürgen Graef erklärt. "Nur wenn wir jemanden vor Ort dabei erwischen, können wir eingreifen", sagt er. Es sei Tatbestand des Ordnungswidrigkeiten-Katalog und werde entsprechend geahndet.

(RP)
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