Stadtmarketing Wermelskirchen Blühende Pflanzen vielleicht 2020

Wermelskirchen · Der Stadtmarketingverein startet zum Stadtfest einen Testlauf für die blühenden Laternenampeln. Bürger können sich informieren – Sponsoren sollten Signal geben, ob sie diese Idee unterstützen wollen.

 So prächtig blühen in Werne die  Blumenkästen an den Laternenpfählen. Das steigert die Aufenthaltsqualität.

So prächtig blühen in Werne die  Blumenkästen an den Laternenpfählen. Das steigert die Aufenthaltsqualität.

Foto: Teifel, Udo (tei)

Die schlechte Nachricht vorab: Die Wermelskirchener Innenstadt bleibt 2019 weiter trostlos-grau. Die gute: Wenn sich genügend Sponsoren finden, wird der Stadtmarketingverein WiW 2020 die Idee anderer Städte in Nordrhein-Westfalen aufgreifen und blühende Blumenkästen an den Laternen befestigen. So plant es jedenfalls der WiW-Vorsitzende Dankmar Stolz, der inzwischen viel Arbeit in dieses Projekt gesteckt hat. „Wir werdendirekt vor unserer Geschäftsstelle eine Laternenbepflanzung befestigen und die Bürger beim Stadtfest darüber informieren. Sie können dann ihre Meinung sagen, ob sie so etwas haben wollen in der Innenstadt oder nicht.“

Immer mehr Städte in Deutschland machen ihre Innenstädte durch Verschönerungsaktionen attraktiver. In der Adventszeit funktioniert das ja schon in Wermelskirchen, doch gerade in den Sommermonaten läuft da in den beiden Hauptverkehrsachsen in Wermelskirchen nichts. Eine Möglichkeit: Die vielen Laternenmasten mit blühenden Geranienampeln zu schmücken. Die Telegrafenstraße wurde für viel Geld ausgebaut. Breitere Bürgersteige, Blockparken auf einer Seite, unterbrochen durch Bäume in Baumscheiben. Der erwartete Erfolg blieb aus. Statt höherer Aufenthaltsqualität wälzt sich die Blechlawine durch die Innenstadt. Die Telegrafenstraße ist weiterhin die Hauptverkehrsachse für den Autofahrer. Händler scheinen längst resigniert zu haben. Einladendes, vielleicht Blühendes, fehlt völlig auf dieser Einbahnstraße. Dafür immer wieder Plakate an den Laternenmasten.

 So prachtvoll bepflanzte Kübel könnten auch in Wermelskirchen auch auf den Plätzen stehen.

So prachtvoll bepflanzte Kübel könnten auch in Wermelskirchen auch auf den Plätzen stehen.

Foto: Teifel, Udo (tei)

Eine dieser vielen Städte ist Werne. dort blüht es. Carolin Brautlecht, Geschäftsführerin des Stadtmarketings und Wirtschaftsförderung, spricht von einem großen Erfolg dieser Aktion. „Wir wollen die Innenstadt-Attraktivität steigern, denn wir haben ein Leerstandproblem. Auch die Aufenthaltsqualität sollte gesteigert werden.“ Das sagte sie 2018. In der Werner Innenstadt hängen auch in diesem Jahr an 63 Laternenmasten blühende Geranienampeln, finanziert durch Patenschaften, die von Bürgern, Einzelhandel, Gastronomen, Unternehmen und Vereinen übernommen wurden. In Werne kommt ein halbes Jahr ein Unternehmer, gießt und pflegt die Blumen und tauscht die Töpfe bei Vandalismus oder Schädlingsbefall aus.

Dankmar Stolz musste im vergangenen Jahr dicke Bretter bohren, denn die Stadtverwaltung zierte sich – dafür habe man kein Geld, hieß es nur. Stolz ließ sich nicht davon beeindrucken, auch, als die BEW als Eigentümerin der Laternenmasten Bedenken wegen der Statik äußerte. Stolz kaufte einen Blumenkübel, der nun ab dem Stadtfest am 2. Juni bepflanzt aufgehängt wird. Dafür gibt es eine Genehmigung, berichtete Stolz. Die Finanzierung 2020 kann aber nur über Patenschaften oder Sponsoren erfolgen. Darüber werden Stolz und seine WiW-Mitstreiter während des Stadtfest berichten.

 Im zweiten Jahr hängen in Werne die Blumenampeln an den Laternen - auch mit Wahlplakaten.

Im zweiten Jahr hängen in Werne die Blumenampeln an den Laternen - auch mit Wahlplakaten.

Foto: Wolfgang Bille

Probleme, das weiß Stolz schon heute, könnte es 2020 geben, wenn Laternen im Kommunalwahlkampf mit Wahlplakaten behängt werden. „Wir dürfen die Bepflanzung aus statischen Gründen nur an Laternen vornehmen, an denen nichts anderes montiert ist“, weiß Stolz schon heute. Daher wäre es „erstrebenswert, wenn die Parteien auf die Plakatierung im Bereich der blühenden Laternen verzichten würden“, appelliert er schon heute.

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