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Geschichte in Wermelskirchen BGV-Vortrag über das Ziegelei-Handwerk

Wermelskirchen · Mit gut 30 Besuchern sehr gut besucht war der Vortrag von Dr. Beate Battenfeld aus Solingen, zu dem der Bergische Geschichtsverein Wermelskirchen ins Bistro der Katt eingeladen hatte. Als Thema hatte sich Battenfeld „Ziegeleien im Mittelbergischen“ ausgesucht - sehr interessant sei das Thema auch deswegen, weil es früher auch in Wermelskirchen zahlreiche Ziegeleien gegeben habe.

 Das historische Bild aus dem BGV-Archiv zeigt die Ziegelei Zippmann am östlichen Stadtausgang von Wermelskirchen.

Das historische Bild aus dem BGV-Archiv zeigt die Ziegelei Zippmann am östlichen Stadtausgang von Wermelskirchen.

Foto: BGV

In ihrem abwechslungsreichen Vortrag ging die Solingerin auf die Geschichte dieses sehr alten Baustoffs ein, dessen Ursprünge schon weit vor den Römern lagen. In Deutschland wurde der Ziegel vor allem in der Backsteingotik im 13. Jahrhundert verbreitet. In ihrem knapp einstündigen Vortrag ging Battenfeld zunächst auf die Herstellung von Tonziegeln, also das Handwerk der Ziegelei, ein. So musste man zunächst mit Hacke und Spaten den Ton stechen. Die Herstellung war in früheren Tagen durchaus komplex und dauerte lange. So erklärte die Referentin etwa den Begriff des „Handschlags“. Dabei werde die Tonmasse in Formen geschlagen. Dazu zeigte sie eine Vielzahl an alten Fotos, durch die das alte Handwerk im, übrigens ebenfalls mit Ziegeln gemauerten, Bistro für die Zuhörer lebendig wurde.

Interessant war auch zu sehen, in welchen Mengen die Ziegeleien die Ziegel herstellten. „Alles fand unter freiem Himmel statt, deswegen war man auf gutes Wetter angewiesen. Die Arbeit fand zwischen April und Oktober statt, im Winter ruhten die Betriebe“, sagte Battenfeld.

Auch im Bereich der Ziegelei hielten im Laufe des 19. Jahrhunderts Maschinen sowie größere, effektivere Öfen Einzug, durch die wesentlich höhere Stückzahlen produziert werden konnten. Dabei zeigte Battenfeld auch Bilder sowie Konstruktionszeichnungen eines Mitte des 19. Jahrhunderts in Lüttringhausen entwickelten Ringofens und erklärte die Funktionsweise des in verschiedenen Kammern aufgeteilten Ofens. Battenfeld legte in ihrem Vortrag die technischen Besonderheiten und die Entwicklungen des Brennofens sowie des Ziegelei-Handwerks über die Jahrhunderte dar.

Als die Dampfmaschine erfunden wurde, konnte das Ziegelei-Handwerk im industriellen Stil betrieben werden. Und das auch ganzjährig, da zunächst der Abdampf der Dampfmaschinen und die Wärme der Öfen zur Trocknung des Rohmaterials verwendet werden konnten. Später ergänzte man diese ohnehin vorhandene Wärme durch künstliche Wärme, so dass tatsächlich das ganze Jahr über produziert werden konnte. Auch die weitere Entwicklung bis in die heutige Zeit zeichnete Battenfeld nach, wenn sie etwa den Tunnelofen als neue Entwicklung in den 1960er-Jahren erklärte.

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