Wermelskirchen Bewegende Konzertlesung mit Samuel Koch

Wermelskirchen · Diesen Abend werden die 330 Besucher im Gemeindehaus Tente noch lange in guter Erinnerung behalten. Der Förderverein für ev. Gemeindearbeit hatte zur Konzertlesung mit Samuel Harfst und Samuel Koch geladen.

 Samuel Koch plaudert hier mit Samuel Harfst locker und humorvoll. Das gefiel dem Publikum.

Samuel Koch plaudert hier mit Samuel Harfst locker und humorvoll. Das gefiel dem Publikum.

Foto: Nico Hertgen

Pfarrer Heiko Poersch freute sich über ein ausverkauftes Haus: "Es war für uns ein Wagnis, aber es ist heute so voll wie an Weihnachten." Der eine, Samuel Harfst, ist deutscher Songwriter, der inzwischen sechs Alben erfolgreich veröffentlichte. Der andere, Samuel Koch, bewegt genauso die Menschen, obwohl er selbst vom Hals abwärts gelähmt ist. Bewegend sind Kochs Denken, Fühlen, Hoffen und Glauben - zu Papier gebracht in seinem Buch "Zwei Leben". Koch verunglückte 2010 vor den Augen der deutschen Fernsehnation in der Sendung "Wetten, dass...?".

Zur Konzertlesung in Wermelskirchen teilten sich Samuel und Samuel die Bühne: auf der einen Seite Harfst mit seinen beiden Musikern Dirk Menger (Cello, Piano) und David Harfst (Percussion). Auf der anderen zwei Ohrensessel: in einem davon saß Samuel Koch, um abwechselnd mit der Live-Musik aus seinem Buch zu lesen. Immer wieder gesellte sich sein Freund Samuel Harfst dazu, setzte sich in den anderen Sessel und die beiden plauderten. Sie erzählten, fragten und lachten wie zwei Freunde, die sich ein halbes Jahr nicht gesehen haben. Sie erinnerten sich daran, dass sie beide in Kirche und Gemeinde groß geworden sind. Pendelten zwischen Tiefsinn, Ironie, Verbundenheit und auch einfachen Witzen. Sie forderten und bekamen in Tente die volle Aufmerksamkeit und Konzentration des Publikums, das sich auch traute, über Witze zu lachen wie: "Wo findet man Samuel Koch? Da, wo man ihn zurückgelassen hat!"

Mit Großmutter Luise Steinhaus, Mutter Beatrix Fischer und Tochter Franzi besuchten gleich drei Generationen die Konzertlesung, deren Gäste sich über alle Altersklassen erstreckten. "Die lockere Art habe ich nicht erwartet, ich bin erstaunt über den Humor, den vor allem Samuel Koch zeigte", sagte Luise Steinhaus im Gespräch mit der BM. Und Enkelin Franzi ergänzte begeistert: "Die Konzertlesung war sehr harmonisch und lebensfroh." Diese Begeisterung teilte Renate Neubauer: "Das passte von den Texten und der Art der beiden perfekt zusammen. Die Glaubwürdigkeit fand ich überzeugend. Das war nicht aufgesetzt, nur um irgendwie zu wirken."

Nach der zweistündigen Konzertlesung, die in den Augen des Publikums gerne noch eine Stunde länger hätte dauern dürfen, mischten sich Koch und Harfst unter das Publikum. "Ich bin zufrieden. Die Gespräche mit dem Publikum fördern es letztlich ans Licht, wie es gelaufen ist. Dieses Format ist sehr spontan. Gerade unsere Gespräche sind ja nicht geplant oder geprobt", sagte Samuel Harfst der BM.

(sng)
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