Wermelskirchen Betrunken Morddrohungen gegen Beamte ausgestoßen

Wermelskirchen · Zwei Handwerker (27 und 34 Jahre alt) ) saßen einträchtig nebeneinander auf der Anklagebank. Sie wohnen beide in Wermelskirchen. Die Polizei hatte sie angezeigt wegen Beleidigung und Widerstand gegen Amtsträger. Dieser Anzeige war eine Streiterei in der Gaststätte Eifgen vorausgegangen. Der Sicherheitsdienst hatte sie daraufhin der Gaststätte verwiesen und die Polizei gerufen.

Mit dem Eintreffen der Polizeibeamten kurz vor Mitternacht trafen sich offensichtlich "alte Bekannte", wurde im Amtsgericht deutlich. Der 34-jährige Angeklagte sagte aus, dass ein Polizeibeamter ihn "auf dem Kieker" habe. Der Beamte habe ihn schon einmal "eingebuchtet". Diesmal habe der Polizist ihn "150 Meter weit geschubst", als er sich von der Gaststätte entfernen wollte. Im "Reflex" habe er sich dagegen gewehrt. Der Beamte habe daraufhin Pfefferspray gegen ihn eingesetzt und ihn gefesselt zur Wache transportiert.

Sein Mitangeklagter sagte, dass er das Geschehen am Rande mitbekommen habe. Er habe sein Handy gezückt, um alles zu filmen. Er sei der Aufforderung, das Handy wegzustecken, nicht sofort nachgekommen. Daraufhin habe die Polizei auch gegen ihn Pfefferspray eingesetzt. Beide Angeklagten gaben zu, sehr betrunken gewesen zu sein. Auch, dass sie die Beamten mit Beleidigungen tituliert hatten, wollten sie nicht ausschließen, konnten sich allerdings an den genauen Wortlaut nicht mehr erinnern.

Laut der Anklage waren es nicht nur Beschimpfungen übelster Art, sondern auch brutale Morddrohungen gewesen. Der am meisten im Geschehen involvierte Beamte schilderte, als Zeuge befragt, das Geschehen wie folgt: Die Stimmung der Angeklagten war von Anfang an aggressiv. Sie hatten kein Interesse an irgendeiner Art der Aufklärung, sondern stießen sofort heftige Beleidigungen aus. Auch der Veranstalter wollte sie nicht mehr in der Gaststätte haben.

Trotz Platzverweises zeigten die beiden Männer keine Einsicht. Sie wollten zurück ins Gebäude und gingen wild gestikulierend und mit erhobenen Fäusten in Boxerstellung auf ihn los. Der Beamte rechnete mit einem Angriff und benutzte das Pfefferspray. Er nehme die ausgestoßenen Bedrohungen der Angeklagten gegen ihn und seine Familie sehr ernst, fügte er hinzu. Er bestätigte auch, dass er bereits mehrmals mit dem 34-Jährigen "schlechte Erfahrungen" in der Vergangenheit gemacht hatte.

Nun will das Gericht weitere Zeugen anhören.

(bege)
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