Wermelskirchen Betreuung und OGS wird's an Schule Hünger nicht geben

Wermelskirchen · Die Stadt stellt den Eltern frei, sich zu organisieren und eine Betreuung außerhalb der Schule bis 14 Uhr anzubieten.

Am Schulstandort Hünger des Grundschulverbundes "Am Haiderbach" wird es kein Parallelangebot von Betreuung (bis 14 Uhr) und Offener Ganztagsschule (bis 16 Uhr) geben. Das erklärte auf Anfrage noch einmal unmissverständlich der zuständige Schuldezernent Jürgen Graef. Er hatte diesen Standpunkt auch schon im Fachausschuss geäußert - zum Entsetzen von Eltern und der Schulleitung. Da war aber noch kein Beschluss zum Erhalt des Standortes gefasst worden. Der liegt jetzt vor. Gleichzeitig gibt es ein Schreiben der Bezirksregierung Köln zu dieser Frage. Eltern hatten dort angefragt und die Antwort bekommen, dass zwei Betreuungsmodelle möglich seien, wobei dies aber im Ermessen des Schulträgers liege, so die Bezirksregierung.

Betreuungsvereine seien eine Reminiszenz vergangener Jahrzehnte, sagte Graef. Vor der Offenen Ganztagsschule (OPGS) sei dies das Angebot der "Verlässlichen Grundschule" gewesen, das bis 14 Uhr die Betreuung für berufstätige Eltern übernommen hätte. "Das haben wir abgelöst durch die OGS. Während die verlässliche Grundschule nur Ersatz für die Großeltern war, hat die OGS ein pädagogisches Konzept und damit ein Bildungsangebot. Das ist schon etwas anderes als der Betreuungsverein in Hünger anbietet", sagte Graef.

Der Schuldezernent machte klar, dass die Stadt keinen "bunten Strauß" finanzieren könne. So sei letztlich die OGS eingeführt worden - und "wird auch über das Schuljahr 2014/2015 hinaus weitergeführt", reagierte er auf jüngste Turbulenzen bei den Trägern. So hatten Arbeiterwohlfahrt und DRK gekündigt mit dem Hinweis, dass die Träger durch den finanziellen Zuschuss der Stadt in finanzielle Schieflage gekommen seien. "Inzwischen hat die Stadt finanziell nachgebessert", sagte Graef. Zwei Träger hätten mitgeteilt, dass sie ihre Arbeit zu den neuen Bedingungen fortsetzen würden. Die Vertragsunterzeichnung ist für Anfang Mai vorgesehen. Pro Kind und Jahr bezuschusst die Stadt (einschließlich Landeszuschuss) die Offene Ganztagsschule mit 2000 Euro. Fast 400 Kinder nutzen dieses Angebot. Das neue Angebot für die Träger liegt nun bei 2200 Euro je Kind und Jahr. Für Hünger gelten die gleichen "Spielregeln" wie für andere OGS'. "Wir als Schulträger werden nicht beides anbieten. Oder die Politik müsste eine andere Entscheidung treffen."

Den Eltern sei aber freigestellt, außerdem der Schule ein Betreuungsangebot bis 14 Uhr selbst zu organisieren. "Das darf dann aber nichts mehr mit der Schule zu tun haben", sagte er unmissverständlich. Eltern müssten dann einen Elternverein gründen und vielleicht im benachbarten Gemeindehaus Hünger diese Betreuung umsetzen.

(RP)
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