Wermelskirchen Besuchsdienst löst sich auf – Ehrenamtler gesucht

Wermelskirchen · Vor mehr als 20 Jahren wurde in St. Apollinaris ein Besuchsdienst eingeführt. Eine Gruppe von mehreren Frauen besuchte regelmäßig Menschen aus Dabringhausen, die im Krankenhaus lagen, und kümmerte sich um sie. Mit der Zeit schrumpfte die Gruppe alters- und krankheitsbedingt jedoch immer mehr zusammen. Zuletzt waren es noch zwei Frauen, die sich noch ehrenamtlich um den Besuchsdienst kümmerten. Zum 1. Januar wurde der Dienst jetzt aufgelöst.

 Interessierte sollen sich bei Burkhard Rittershaus melden.

Interessierte sollen sich bei Burkhard Rittershaus melden.

Foto: Dörner

"Die beiden verbliebenen Frauen konnten die ehrenamtliche Tätigkeit zeitlich und aus Altersgründen nicht mehr wahrnehmen", sagt Michael Knab, Pfarrer an St. Michael und Apollinaris, im Gespräch mit der BM. Es sei ein caritatives Engagement gewesen, das aus der Gemeinde St. Apollinaris (zu der Zeit waren St. Michael und Apollinaris noch getrennt) zusätzlich geleistet wurde. "Ich danke den Frauen für ihr großes Engagement über viele Jahre", betont Knab. Ob es künftig einen neuen Besuchsdienst geben wird, steht noch nicht fest. "Es ist immer die Frage, ob sich Menschen ehrenamtlich engagieren wollen", sagt Diakon und Krankenhausseelsorger Burkhard Rittershaus. Wer sich künftig ehrenamtlich einbringen möchte, soll sich bei Burkhard Rittershaus (Tel. 708385) oder im Pfarrbüro St. Michael und Apollinaris (Tel. 6380) melden.

Eine Option könnte sein, dass Interessierte sich den Grünen Damen anschließen. Die rund 20 Frauen übernehmen regelmäßig ehrenamtliche Aufgaben im Krankenhaus und im Altenheim. Im Krankenhaus besuchen sie die kranken Menschen auf den einzelnen Stationen, sie verteilen Bücher zum Lesen oder machen kleinere Besorgungen für die Kranken. Im Altenheim gibt es auch den Besuchsdienst, zusätzlich organisieren die ehrenamtlichen Damen regelmäßig eine Cafeteria, sie leiten eine Seniorensportgruppe, organisieren festliche Veranstaltungen im Haus und begleiten die Bewohner zu Gottesdiensten.

Nachwuchsprobleme

"Wir begleiten Menschen teilweise bis zu 15 Jahre lang", sagt Renate Kehler, Ansprechpartnerin für die Grünen Damen, die sich um die Menschen im Altenheim kümmern. Auch sie haben mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen. "Viele junge Frauen haben keine Zeit oder wollen sich einfach nicht ehrenamtlich engagieren. Oft sagen Interessierte wieder ab, wenn sie hören, dass es keine Vergütung gibt", sagt Kehler. Die Grünen Damen würden sich laut Kehler über Zuwachs jederzeit freuen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort