Schließzeit beendet Besucher kehren in die Bücherei zurück

Wermelskirchen · Nach fünf Wochen sind Ausleihen und Rückgaben in der Stadtbücherei wieder persönlich möglich. Am Montagmorgen kehrten die Kunden gut gelaunt zurück – mit Mundschutz und einem neuen Anmeldetresen im Flur.

 Kunden in der Stadtbücherei werden im Flur empfangen: Lara Kiwitt und Sabrina Ollig freuen sich, dass die Ausleihe und Abgabe wieder persönlich möglich ist.

Kunden in der Stadtbücherei werden im Flur empfangen: Lara Kiwitt und Sabrina Ollig freuen sich, dass die Ausleihe und Abgabe wieder persönlich möglich ist.

Foto: Theresa Demski

Bärbel Schnell hat eine leere Stofftasche mitgebracht. „Ich brauche dringend neuen Lesestoff“, sagt sie und meldet sich am Tresen im Flur zu ihrem Besuch in der Wermelskirchener Stadtbücherei an. Sie sei wirklich froh, dass sie endlich wieder Bücher ausleihen könne, sagt sie. Und irgendwie sei es doch auch schön, die Mitarbeiter in der Stadtbücherei wieder zu sehen und – in der gebotenen Entfernung – einen kleinen Plausch zu halten.

Bevor Bärbel Schnell allerdings die Stadtbücherei betreten darf, fragt Sabrina Ollig nach ihrer Ausweisnummer. Jeder Besucher wird registriert. „Damit wir mögliche Infektionswege nachvollziehen können“, erklärt Sabrina Ollig. Das gehört zur Vorschrift. Während die Besucherin sich bereits in den Räumen der Bücherei orientiert, legt Ollig einen Korken vom rechten in den linken Korb. Wenn in dem ersten keine Korken mehr liegen, ist die Besucherkapazität erschöpft. 15 Nutzer dürfen gleichzeitig in der Stadtbücherei sein. Für sie gelten neue Wege, die das Team markiert hat, damit sie sich beim Schmökern nicht begegnen.

Gleich am Eingang haben Kathrin Ludwig und ihre Mitarbeiter Büchertische mit neuen Titeln für die Nutzer vorbereitet. „Denn während der Schließzeit ist hier viel passiert“, sagt die Leiterin der Stadtbücherei. Das Team hat aufgeräumt, und mehr als 100 neue Bücher sind eingetroffen. Dazu kommen viele neue Hörspiele. Und die Nutzer sind neugierig. 50 Leser kommen bereits am Montagmorgen in die Bücherei, nachmittags sind es noch deutlich mehr.

„Viele rufen uns erst mal an und fragen, ob wir wirklich geöffnet haben“, erzählt Kathrin Ludwig. Die einen kommen selber vorbei. Andere entscheiden sich, doch lieber noch mal den kontaktlosen Abholservice zu nutzen. Den hat das Team bereits vor einigen Wochen eingerichtet: „Wir packen die Taschen mit den Wunschtiteln, vereinbaren eine Abholzeit und stellen alles bereit“, erklärt Kathrin Ludwig. Rund 40 Kunden hätten das Angebot während der Schließzeit auch angenommen, Ausleihen wurden automatisch verlängert.

„Viele sind  froh, dass sie ab heute wieder selber kommen können“, stellt Sabrina Ollig am Anmeldetresen fest. Allerdings sind sie gehalten, sich nicht zu lange in der Stadtbücherei aufzuhalten. Deswegen sind die Sitzmöglichkeiten abgesperrt, es gibt keinen Kaffee und keine Möglichkeit, in der Tageszeitung zu stöbern. Die Computer bleiben aus. Veranstaltungen dürfen nicht stattfinden, auch der Sommer-Leseclub wurde inzwischen abgesagt. „Die Atmosphäre ist noch ganz anders als sonst“, sagt Kathrin Ludwig, „aber wir freuen uns sehr, dass die Menschen zurückkehren. Ohne sie ist unsere Bücherei irgendwie blutleer.“

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