Wermelskirchen Berufskolleg – ohne Fusion fallen Fachklassen weg

Wermelskirchen · Der demografische Wandel lässt sich nicht aufhalten – und auch die Berufskollegs in der Region sind davon betroffen. Die Schülerzahlen an den Kollegs in Wermelskirchen und Wipperfürth sind stark rückläufig, weshalb jetzt über eine Fusion der beiden Schulen nachgedacht wird (BM berichtete).

Der demografische Wandel lässt sich nicht aufhalten — und auch die Berufskollegs in der Region sind davon betroffen. Die Schülerzahlen an den Kollegs in Wermelskirchen und Wipperfürth sind stark rückläufig, weshalb jetzt über eine Fusion der beiden Schulen nachgedacht wird (BM berichtete).

"Wir müssen damit rechnen, dass sonst zunehmend Fachklassen schließen müssen", sagte Andreas Blank, Leitender Regierungsschuldirektor der Bezirksregierung Köln, bei der Sondersitzung des Zweckverbandes für das Berufskolleg Bergisch Land. Die Regelung ist eindeutig: Wird die Mindest-Zahl von 16 Schülern pro Fachklasse drei Jahre lang in Folge nicht erreicht, muss die Klasse geschlossen werden, der Fachbereich "stirbt" aus.

Das Problem: "Wenn diese Klassen dann geschlossen werden müssen, nimmt die Ausbildungsbereitschaft ab", betonte Blank und fügte an: "Wir haben versucht, für den ländlichen Raum eine Änderung dieser Regelung zu erreichen — das ist uns leider nicht gelungen. Wir konnten die Rahmenbedingungen nicht ändern." Eine Kooperation der beiden Kollegs in Wermelskirchen und Wipperfürth sei von enormer Bedeutung, "weil sonst an beiden Standorten Fachklassen schließen müssten und dann auch die Zuweisung mit Lehrpersonal schwierig wird", betonte Blank.

Wie gestern berichtet, könnte Sylvia Wimmershoff, Leiterin des Kollegs in Wermelskirchen, die neue Schule für beide Städte leiten. Der Leiter der Wipperfürther Schule, Uwe Christian Brandt, geht zum 31. Juli 2014 in Ruhestand. "Die Stelle ist noch nicht neu ausgeschrieben", sagte Blank. Er könne sich daher vorstellen, dass Wimmershoff bereits ab Sommer mit einer halben Stelle nach Wipperfürth abgeordnet werde und dann beide Schulen leite, bis das neue Kolleg mit zwei Standorten gegründet werde. Dies soll laut Blank aber nur vorangetrieben werden, wenn alle Beteiligten hinter der Idee einer Kooperation stehen.

Nach einer Fusion würden die Lehrerkollegien aus Wermelskirchen und Wipperfürth zusammengeführt. Sie könnten theoretisch an beiden Standorten unterrichten — "sie sollen aber dort eingesetzt werden, wo sie arbeiten möchten", berichtete Blank. Positiv: Es müsse kein Lehrer versetzt werden, alle werden laut Blank weiterhin benötigt. "Eine erste Berechnung hat ergeben, dass nur 0,66 Stellen zu viel wären." Bürgermeister Eric Weik und Hagen Jobi, Landrat des Oberbergischen Kreises, machen sich stark für die Kooperation. "Will man die wohnortnahe Berufsschule und damit die Wirtschaftskraft im Norden des Oberbergischen Kreises und in Wermelskirchen langfristig sichern, geht das künftig nur noch gemeinsam", teilte Jobi mit.

Man dürfe sich untereinander keine Konkurrenz machen, nur dann könne ein Standort die erforderlichen Schülerzahlen sicherstellen. "Wir benötigen interkommunale Zusammenarbeit, um der Demografie zu begegnen", fügte Weik hinzu.

(RP)
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