Radfahrer entlang der Trassen dürfen sich freuen Der Fahrradbus nimmt wieder Fahrt auf

Rhein-Berg/Oberberg · Das Bergische Land bietet wunderschöne Aussichten. Radler, die nicht die gesamte Strecke fahren möchten, können ab dem Wochenende wieder den Bergischen Fahrradbus nutzen. Auch aufgrund der hohen Spritpreise erhoffen sich die Städte und Kreise mehr Passagiere als vor der Pandemie.

 Die Saison des Bergischen Fahrradbusses beginnt am Samstag.

Die Saison des Bergischen Fahrradbusses beginnt am Samstag.

Foto: Dominik Ketz

Am Samstag, 9. April, geht wieder der Bergische Fahrradbus zwischen Opladen und Marienheide auf Tour. Er ermöglicht Radfahrern entlang des „Panorama-Radwegs Balkantrasse“ und des „Bergischen Panorama-Radwegs“ an Wochenenden das Ein- und Aussteigen, sodass sie auch nur Teilstrecken zurücklegen können.

Der Bus starte genau zur richtigen Zeit, meinte Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath beim Pressetermin. „Angesichts von Spritpreisen von über zwei Euro pro Liter und der bevorstehenden Öl- und Gaskrise ist es wichtig, sich aus Abhängigkeiten zu lösen“, sagt er. Das Fahrrad sei eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zum Auto. Und der Fahrradbus erlaube es, bequem „unsere schöne Heimat den Menschen näherzubringen“.

Vor fünf Jahren hatten die Stadt Leverkusen, der Oberbergische und Rheinisch-Bergische Kreis sowie die Verkehrsunternehmen RVK, Wupsi und OVAG den Bergischen Fahrradbus – insgesamt sind es eigentlich drei Fahrzeuge - ins Leben gerufen. „Er ist ein Erfolgsprodukt“, sagt Tobias Kelter, Geschäftsführer vom Tourismusbüro Das Bergische. „Er bringt nicht nur Übernachtungs- und Tagesgäste, sondern auch die Einheimischen zu den Sehenswürdigkeiten in der Region.“ Begünstigt werde dies dadurch, dass Radfahren zu einem Mega-Trend geworden sei. „Wer sich jetzt ein Mountain-E-Bike kaufen möchte, muss sechs Monate darauf warten – wie bei einem neuen Auto.“

Auch Marc Kretkowski, Geschäftsführer der Wupsi, ist zufrieden. „Im Wettbewerb mit dem Pkw hat es der öffentliche Nahverkehr nicht leicht“, sagt er. Der Bergische Fahrradbus habe jedoch ein Alleinstellungsmerkmal: „Anders als beim Auto muss man mit ihm nicht zum Ausgangspunkt zurück, sondern kann eine Strecke auch nur in einer Richtung mit dem Rad befahren.“ Der Rückweg erfolge dann mit dem Bus.

Vor der Pandemie waren die Fahrgastzahlen auf 4500 gestiegen. Durch Corona und verringerte Betriebszeiten sanken sie jedoch. In dieser Saison erwarte man wieder mindestens den Zuspruch wie zuvor. Und dass der eine oder andere Autofahrer über den Fahrradbus auch das Busfahren als solches schätzen lerne und öfters mal auf den öffentlichen Nahverkehr umsteige, so Kretkowski. Zumal das Bus- und Bahnfahren durch das von der Politik angekündigte Neun-Euro-Monatsticket so günstig werden dürfte wie noch nie.

Der Fahrradanhänger bietet Platz für insgesamt 16 Räder, auch E-Bikes. Weitere vier Räder können im Bus abgestellt werden. Der Bus kann aber auch ohne Fahrrad genutzt werden und bietet Anschlüsse an die Wege des Bergischen Wanderlandes. Die Bushaltestellen liegen nicht weit vom Radweg entfernt, die Verbindungswege dahin sind mit eigenen Markierungszeichen versehen. Das Wegemanagement wird vom Zweckverband Naturpark Bergisches Land im Auftrag der Kreise durchgeführt. „Viele Ehrenamtliche kümmern sich als Wegepaten um die Wege““, berichtet Naturpark-Geschäftsführer Jens Eichner. Von den Bushaltestellen besteht in Opladen überdies Regionalbahn-Anschluss nach Köln und Wuppertal, in Marienheide wiederum nach Köln und Lüdenscheid. Von Bergisch Gladbach gibt es regelmäßige Verbindungen mit der S11 nach Köln und Düsseldorf.

In Richtung Marienheide sind im Betriebsjahr 2021 die meisten Fahrgäste (602) direkt in Leverkusen eingestiegen. Ebenfalls gut nachgefragt war der Einstieg in Burscheid mit insgesamt 110 Fahrgästen. In Marienheide Busbahnhof stiegen mit 423 die meisten aus, in Hückeswagen waren es 115. In Fahrtrichtung Opladen stiegen die meisten Fahrgäste in Hückeswagen (93) ein und in Opladen mit 153 die meisten Passagiere aus. „Das zeigt, dass die meisten Gäste tatsächlich die gesamte Strecke zwischen Leverkusen und Marienheide mit dem Rad erkunden und den Bergischen Fahrradbus als Shuttle für den Hin- beziehungsweise Rückweg nutzen“, sagt Tobias Kelter.

Weitere Infos gibt es im Internet unter bergischerfahrradbus.de

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