Wermelskirchen Beigeordneter ab Juli, Hochzeit im September

Wermelskirchen · Der neue Beigeordnete Stefan Görnert will vor allem die Nähe zu den Bürgern suchen. Daher ist es für den 52-Jährigen selbstverständlich, so schnell wie möglich von Berlin nach Wermelskirchen zu ziehen.

Seit seiner Wahl in der jüngsten Stadtratssitzung ist Stefan Görnert auf der Suche nach einer Behausung in Wermelskirchen. Der neue Beigeordnete der Verwaltung, der am 1. Juli den Posten von dem in den Ruhestand gehenden Jürgen Graef übernimmt, möchte am liebsten bereits zum Amtsantritt seinen ersten Wohnsitz in Wermelskirchen haben. "Klappt das so kurzfristig nicht, werde ich mir für den Anfang mit einer Übergangslösung helfen", sagt Görnert. Für das 52-jährige CDU-Mitglied stehen in diesem Jahr gleich mehrere Veränderungen an: neuer Job, Umzug von Berlin ins Bergische und die Hochzeit mit seiner langjährigen Lebensgefährtin im September.

Für Stefan Görnert ist es eine klare Sache, dass er nach Wermelskirchen zieht: "Das gehört sich so - was man einbrockt, muss man auch auslöffeln!" Das sogenannte Wohnortprinzip kennt der gebürtige Gießener von seinem Vater, der einst in Gießens Oberbürgermeister war und somit Görnerts Selbstverständnis für politisches Handeln von Kindesbeinen an prägte.

Dabei steht für Stefan Görnert die Nähe zu den Bürgern weit oben auf der Prioritätenliste. "Ich wünsche mir, dass ich mit meiner Arbeit in Wermelskirchen überzeugen kann", sagt der 52-Jährige, der zurzeit noch das Amt für Bildung, Sport und Kultur des Landkreises Dahme-Spreewald in Brandenburg leitet. Dort versucht er, kein Schul- oder Sportfest zu verpassen: "Ich gehe den Menschen nicht aus dem Weg. Sie haben ein Recht darauf, ich will die direkte Ansprache ermöglichen - das darf einem in meiner Position nicht nervig werden."

Genau darin sieht der neue Dezernent einen Reiz, der die Kleinstadt Wermelskirchen für ihn so interessant macht. An seiner jetzigen Wirkungsstätte auf Kreisebene in einem großflächigen Landkreis muss er teilweise 200 Kilometer zurücklegen, um zu einem Termin zu gelangen: "Ich hoffe, in Wermelskirchen näher an den Leuten sein zu können und aufgrund kurzer Wege besser den Kontakt zu finden." Obendrein möchte er sich beruflich weiterentwickeln, "ich habe demnächst eine Position in der Verwaltung, die eine Stufe über dem Amtsleiter rangiert."

Durch seine bisherige Amtsleitertätigkeit ist Görnert mit Verwaltungsstrukturen und -abläufen vertraut. "Dennoch habe ich mich auf die Vorstellungsgespräche bei den Fraktionen vorbereitet, habe mich im Internet informiert, welche Themen in Wermelskirchen gerade auf der Agenda stehen." Besonders die Sekundarschule habe ihn fasziniert: "Das ist eine Schulform, die es in Brandenburg gar nicht gibt."

Der notwendige Neubau der Sekundarschule wird ihn nach seinem Amtsantritt im Juli unter anderem beschäftigten. Denn Görnert trägt künftig die Verantwortung für das Amt für Soziales und Inklusion, das Amt für Jugend, Bildung und Sport sowie das Ordnungsamt inklusive Feuerwehr. Somit hat er neben dem Neubau der Schule weitere Brocken wie den Hallenbadbau, die Integration von geflüchteten Menschen, die Schaffung einer neuen Feuerwache in Dabringhausen oder die Scherstellung des Brandschutzes auf dem Tisch. Obendrein wird er die Eingliederung der Katt in die Stadtverwaltung verantworten.

Die jüngste Stadtratssitzung verfolgte Stefan Görnert die gesamten zwei Stunden als Zuhörer. Sein erster Eindruck von der Politik: "Es herrscht ein herzlicher Umgang miteinander. Und es wird gemeinwohlorientiert gearbeitet." Es sei ein professionelles Arbeiten erkennbar - "die Vorbesprechungen laufen dort, wo sie hingehören: in den Fachausschüssen." Die Parteienvielfalt im Wermelskirchener Stadtrat sieht Görnert keinesfalls als Nachteil: "Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Niemand hat die Wahrheit für sich gepachtet. Kompromissbereitschaft bei der Suche nach Mehrheiten ist besser, als wenn sich dauerhaft nur zwei statische Blöcke gegenüberstehen."

(sng)
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