Wermelskirchen „Wermelskirchen engagiert sich“

Wermelskirchen · Bei einer Sozialkonferenz trafen sich die Ehrenamtlichen.

 Bürgermeister Rainer Bleek (rechts) gratulierte dem neuen Beigeordneten Stefan Görnert nach der Wahl noch in der Ratssitzung.

Bürgermeister Rainer Bleek (rechts) gratulierte dem neuen Beigeordneten Stefan Görnert nach der Wahl noch in der Ratssitzung.

Foto: Stephan Singer/Singer, Stephan (sng)

Gut besucht war die Sozialkonferenz im großen Saal des Bürgerzentrums. Kein Wunder, denn schließlich sind in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen in der Stadt Ehrenamtliche tätig. Ob in der Kinder- und Jugendarbeit, in Sport und Kultur, der Flüchtlingshilfe, im Sportbereich, der Seniorenbetreuung bis hin zum Tierschutz. Und auch die eigentlich hoheitlichen, staatlichen Aufgaben wie Feuerwehr, Katastrophenschutz oder Unfallhilfe sind ohne ehrenamtliche Helfer nicht denkbar.

Ziel der Konferenz war eine bessere Koordination und eine optimierte Zusammenarbeit. „Das fängt schon bei der Datenerfassung an“, sagte Bürgermeister Rainer Bleek. „Bei den Einladungen haben wir gesehen, dass wir nicht auf dem aktuellen Stand sind“.

Wermelskirchen ist Mitglied im Netzwerk NRW. Der Sprecher dieser Netzwerkverbindung, Siegmar Schridde, berichtete in seinem Referat über die Arbeit in seiner Heimatstadt Rheine. Mit 75.000 Einwohner ist diese Stadt um einiges größer als Wermelskirchen, aber die Erfahrungen können genutzt werden. „Wichtig ist eine Koordinationsstelle, und das Ehrenamt muss wie ein Produkt vermarktet werden“, sagte Schridde. Mit Anzeigen und online werden Einrichtungen und Angebote präsentiert. „Das machen wir jede Woche. Bei über 60 Prozent haben wir Rückruf und Resonanz“, sagte Schridde. „Das Ehrenamt kann nie ein Ersatz für Hauptamtliche sein. Wir müssen die Möglichkeiten aber auch die Grenzen aufzeigen“. Die heutigen ältere Bürger, die sich im Ehrenamt engagieren, bezeichnete Schridde als „Goldene Generation“. „In zehn Jahren, mit zunehmender Altersarmut, wird das anders aussehen“, war Schridde sicher.

An sechs Thementischen wurde diskutiert, Erfahrungen wurden ausgetauscht. Gewinnung von neuen Ehrenamtlichen, Wertschätzung, Fortbildung, Kooperation mit Unternehmen, Netzwerk und Bestandserhebung waren die Schwerpunkte. Ohne das Engagement der Ehrenamtlichen ist das Leben in Wermelskirchen nicht denkbar. „Es sollte richtig und zielgerichtet gefördert werden. Wir möchten eine Lotsen-Funktion übernehmen“, sagte der Erste Beigeordnete Stefan Görnert. Und in Diskussionen entstehen auch neue Ideen. Stephan Krüger, Vater von drei Söhnen, ist im Vorruhestand und hat Zeit. Er studiert in Wuppertal um „fit zu bleiben“ und möchte sich als „Schulmentor“ ausbilden lassen. „Ich suche noch zwei bis drei Mitstreiter. Dann können wir uns in 80 Stunden kostenlos zum Mentor oder Streitschlichter ausbilden lassen. Dafür müssen wir uns aber auch für eine bestimmte Zeit verpflichten an Schulen zu arbeiten“. Krüger ist voller Motivation und im Gespräch mit Hans-Erwin Hermann, dem Vorsitzenden der Freiwilligen Börse. Auch Gutes tun will ordentlich organisiert werden.

Kontakt: Christiane Beyer, Rathaus, Raum 2.34, Telefon: 02196-10539, E-Mail: c.beyer@wermelskirchen.de

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