Wermelskirchen Beet-Pflegepate hofft auf mehr Engagement für eine saubere Stadt

Wermelskirchen · Bernd Meyer pflegt seit Jahren ein Beet an der Eich. Er wünscht sich mehr Wermelskirchener, die helfen, die Stadt zu verschönern.

 Bernd Meyer pflegt seit Jahren ein Beet an der unteren Eich.

Bernd Meyer pflegt seit Jahren ein Beet an der unteren Eich.

Foto: Moll

Zigarettenkippen auf dem Gehweg, überquellende Mülleimer, Hundekot in Blumenbeeten - das Thema Sauberkeit in der Innenstadt beschäftigt derzeit zahlreiche Wermelskirchener. Auch Bernd Meyer empfindet, dass sich immer mehr Bürger über dieses Thema aufregen - "aber kaum einer tut etwas dagegen", sagt der Anwohner der Eich am "Bürgermonitor" unserer Redaktion.

Meyer pflegt seit Jahren im Bereich der unteren Eich die Baumscheibe (Blumenbeet). "Seit einigen Tagen muss ich fast jeden Morgen feststellen, dass das Beet von einem Hund durchwühlt wird." Ob absichtlich oder nicht, wisse er natürlich nicht. Fakt sei auch, dass der Hund nichts dafür könne. "Aber was bringt einen Hundebesitzer dazu, seinen Hund im Beet wühlen zu lassen?", fragt Meyer.

Er wisse nicht, ob diese Person keine gepflegten Beete leiden könne, ob sie etwas gegen ihn persönlich habe oder ob es der Person einfach egal sei, dass durch das Wühlen die Blumen absterben. "Vielleicht mag die Person auch einfach nicht, dass es durch ein gepflegtes Blumenbeet etwas netter in unserer sonst tristen Stadt aussieht", sagt der Beet-Pflegepate. Er bringt das Beet jedes Mal wieder in Ordnung, sorgt regelmäßig für eine neue Bepflanzung. Zur Orientierung: Eine komplette Neubepflanzung koste ungefähr 50 Euro.

Meyer fände es gut, wenn sich mehr Wermelskirchener bereit erklären würden, das Bild der Stadt mit Kleinigkeiten zu verschönern. Hier ein gepflegtes Blumenbeet, dort den Abfall im Mülleimer werfen, die Zigarettenkippe in die dafür vorgesehenen Aschenbecher ausdrücken und nicht auf den Gehweg schnippen oder den Hundekot in extra dafür vorhandenen Beuteln entsorgen - "es gibt noch viele weitere Beispiele, wie ein bisschen Ordnung unsere Stadt in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen würde", sagt Meyer. Durch den teuren Umbau der Innenstadt sollte es doch lebenswerter werden.

Auch für Ursula Platte sind es Kleinigkeiten, die die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt deutlich mindern. Ein Beispiel: Wenn sie und ihr Mann, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist, an der Telegrafenstraße in Höhe der Bäckerei Beckmann auf das Tagespflege-Fahrzeug warten, setzen sie sich für diese Zeit auf eine dortige Sitzbank. "Die ist leider total zugewuchert, dort kann man fast nicht sitzen", kritisiert die 74-jährige Anwohnerin am "Bürgermonitor" und fügt an: "Zudem machen dort immer wieder die Hunde hin - es ist ein Schandfleck." Aus gesundheitlichen Gründen könne sie selbst nicht anpacken und für mehr Sauberkeit sorgen - "sonst würde ich mich auf jeden Fall darum kümmern", betont sie.

(ser)
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