Wermelskirchen Beendet Kurzzeit-Parken dieses Chaos?

Wermelskirchen · In der Innenstadt soll es mehr Umschlag auf den geschäftsnahen Flächen geben. Statt acht soll es 18 Plätze mit Parkscheibenregelung von einer halben Stunde geben. Vorhandene Plätze werden daher "umgewandelt".

Fotos: Parken in Wermelskirchen. Not der Autofahrer
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Parken in Wermelskirchen - so sieht das Chaos aus

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Foto: Solveig Pudelski

Kommt mehr Ordnung in die Parksituation in der Innenstadt, die zeitweise sehr durch wildes Parken geprägt ist? Mit dem Parkraumkonzept sollen mehr Autofahrer in den Genuss der raren geschäftsnahen Stellplätze kommen: Zehn neue Kurzzeit-Parkplätze sollen eingerichtet werden, damit mehr Autofahrer in Nähe von Arztpraxen, Apotheken, Geschäften und Cafés parken können. In einer neuen Vorlage für die Sitzung des Ausschusses Stadtentwicklung Verkehr (StuV) am Montag zeigt die Verwaltung auf, wo genau diese Plätze, auf denen mit Parkscheibe "eine halbe Stunde" erlaubt ist, ausgeschildert werden. Dafür werden überwiegend Plätze, auf denen ein oder zwei Stunden Parkzeit erlaubt sind, umgewandelt.

Derzeit gibt im Innenstadtbereich acht Kurzzeitparkplätze. Reduziert werden auf eine halbe Stunde sollen zwei Plätze (jetzt: eine Stunde) auf der Telegrafenstraße, wobei ein dritter auf dem derzeitigen Taxiplatz eine weitere Option ist. Es habe sich herausgestellt, dass dieser tagsüber kaum genutzt werde. An der Carl-Leverkus-Straße sollen zwei neue Kurzzeitparkplätze ausgewiesen werden. Auf der oberen Remscheider Straße sind zwei Plätze im Bereich Café Wild vorgesehen. Zwei Plätze sind in der Schulgasse sowie drei Kurzzeitparkplätze auf der Kölner Straße geplant.

Außerdem soll auf den acht Stellplätze am Brückenweg, die meist durch Dauerparker blockiert werden, die Parkzeit auf zwei Stunden begrenzt werden. Rund 100 Euro Kosten sind für die neue Ausschilderung vorgesehen.

Ob eine Eindämmung des wilden Parkens erreicht wird, zweifelt StuV-Vorsitzender Bernhard Schulte (SPD) auf Nachfrage dieser Redaktion an. Er begrüße die Ausweisung weiterer Kurzzeitparkplätze, ärgere sich aber, wie zahlreiche Autofahrer selbst das absolute Halteverbot missachten - insbesondere auf der Telegrafenstraße, der Carl-Leverkus-Straße und in der Schulgasse. Dort komme es zu Zeiten des "Schülerabholverkehrs" zu kritischen Situationen. "Mittags stellen sich viele Eltern ins absolute Halteverbot. Das ist ein Missstand, auch weil es dort aufgrund des Begegnungsverkehrs ohnehin schon eng ist."

Seine persönliche Meinung: "Wie andere Städte helfen auf einigen Straßen nur Poller, um das wilde Parken einzudämmen." Andere Städte wie beispielsweise Wiehl hätten die gesamtem Innenstadt "abgepollert", um den Missstand zu beheben. Im Übrigen müssten dies keine schweren Steinblöcke sein, mit Edelstahlpollern ließe sich das Ganze eleganter und ansehnlicher gestalten.

CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Klicki wünscht sich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kurzzeitplätzen mit 30-Minuten-Parkscheiben-Regelung und 60-Minuten-Regelung. Letztere sollen dazu dienen, dass auch Menschen mit längeren Erledigungen wie Arztbesuch zum Zuge kommen. Dem wilden Parken könne die Stadt nur mit für Autofahrer nicht berechenbare Kontrollen begegnen - auch an Sonntagen, wo teilweise behindernd auf den Bürgersteigen geparkt wird. Eine Aufstockung des Personals im Ordnungsamt halte er aber für nicht durchsetzbar.

(pd)
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