Wermelskirchen "Bald Hauptstadt der Radfahrer"

Wermelskirchen · Locker und fröhlich ging's gestern bei der Eröffnung des Panorama-Radweges "Balkantrasse" in Wermelskirchen zu. Vereine, Verbände, Schulen und Kindergarten sorgten für ein buntes Familienprogramm. Der Bürgermeister rechnet jetzt mit verkehrlichen Veränderungen in der Innenstadt.

Die Kinder aus dem Kindergarten St. Michael erfreuten die Besucher am Postweg mit ihren Tanzvorführungen. – An der Trasse hatte Rollrausch eine Rampe aufgebaut. Mitglieder zeigten, was mit dem Rad alles möglich ist.

Foto: Hans Dörner

Bürgermeister Eric Weik zeigte sich gestern Morgen ganz euphorisch. "Wermelskirchen wird eine Hauptstadt der Radfahrer", verkündete er stolz von der Morgenpost-Bühne vor einigen Hundert Bürgern, die sich trotz des bergischen Wetters am Morgen zum Postweg aufgemacht hatten. Ein vernehmbares Raunen ging über den Postweg nach dieser Äußerung — an Münster wird Wermelskirchen sicher nicht herankommen. Doch in einem hat Weik eben doch recht: Dank des Panorama-Radweges "Balkantrasse" darf Wermelskirchen auf Radtouristen hoffen. Und was künftig an schönen Tagen unterwegs sein dürfte — davon gab es gestern eine Kostprobe.

Foto: Dörner, Hans

Neue Radkarten besonders gefragt

Richtig voll war's gestern streckenweise auf der Balkantrasse zwischen Hilgen und Wermelskirchen. – Spaziergänger mit und ohne Hund, junge und alte Radfahrer trafen sich auf am Postweg. – BM-Redakteur Udo Teifel war mit der Mobilen Redaktion vor Ort, hier im Gespräch mit Dr. Tobias Hopff.

Foto: Dörner, Hans

Es ist geschafft! Mit einem großen Familienfest feierten Vereine, Verbände, Schulen und Kindergärten die Eröffnung rund um die Grundschule "Am Haiderbach". Da duftete es nach Reibekuchen, Kinder bastelten Blumenstecker oder fuhren mit Rädern auf einem Parcours. Großes Interesse fanden die Infostände von ADFC, VCD und des Rheinisch-Bergischen Kreises, wo die Radler vor allem nach den neuen Radkarten fragten.

Foto: Dörner, Hans

Weik freute sich gestern, nur in fröhliche Gesichter zu blicken — auch im Hagelschauer. Für echte Bergische sei das ja auch kein Problem, lachte er. Viel Geld hätten die drei Kommunen verbaut — Geld des Landes und der EU. Er freute sich, dass die Trasse in Wermelskirchen durch die Stadt verlaufe und erwartet zwei wesentliche Veränderungen. Er rechnet mit mehr Radlern und weniger Pkw — das werde dem Einzelhandel guttun. Und die Radler von der Rheinschiene würden Wermelskirchen entdecken — auch das werde sich positiv auf den Einzelhandel und auf die Gastronomie auswirken. "Man braucht kein Hochleistungssportler mehr zu sein, um vom Rhein nach Wermelskirchen zu kommen", freute er sich.

Er empfahl den Bürgern, die schöne Landschaft entlang der 21 Kilometer langen Trasse einfach zu genießen — und kaum hatte er dies ausgesprochen, lachte schon die Sonne durch die regenverhangenen Wolken durch. Er selbst machte sich dann mit seinem "Dienstrad", einem E-Bike, auf nach Burscheid zur offiziellen Eröffnung, während am Postweg dann locker und fröhlich weitergefeiert wurde.

(RP)